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Gesundheit

Long Covid: Bessere Diagnostik gefordert

Um Long Covid-Fälle rascher erkennen zu können, brauche es eine bessere Diagnostik. Dieser Wunsch kommt jetzt aus dem Arbeitsmedizinischen Dienst Salzburg. Zurzeit dauere es oft mehrere Monate, bis eine Long Covid-Diagnose feststeht, heißt es.

Arbeitsmediziner gehen davon aus, dass rund ein Zehntel der Corona-Erkrankten Long-Covid-Beschwerden entwickelt. Die Symptome von Long-Covid sind vielfältig: Erschöpfung, Einschlafstörungen oder Hals- und Gliederschmerzen sind genauso möglich wie zum Beispiel Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme.

Rund ein Zehntel der Corona-Kranken leidet über mehrere Monate oder manchmal auch ein Jahr oder länger daran. Long Covid kann auch auf Corona-Infektionen ohne größere Symptome folgen. Deshalb ist eine Long-Covid-Erkrankung auch so schwierig festzustellen.

Eigene Diagnosezentren gefordert

Derzeit haben Betroffene oft monatelange Wege von Allgemeinmedizinern zu mehreren Fachärzten hinter sich, bis die Diagnose sicher ist. Daher wäre es gut, wenn es für Long Covid-Verdachtsfälle eigene Diagnosezentren gäbe, wo nötige Befunde zügig erstellt werden, sagt Ortrud Gräf vom Arbeitsmedizinischen Dienst Salzburg.

„Da geht es um Befunde zu Lunge, Neurologie oder Kardiologie. Dann hätte man eine solche fachärztliche Expertise binnen relativ kurzer Zeit zur Hand. Wir wissen ja aus eigener Erfahrung, wie lange es dauert, wenn man zum Beispiel einen Termin beim Neurologen haben möchte, der auch Kassenarzt ist.“

„Exakte Diagnose dauert ohnehin drei Monate“

Es brauche ohnehin ungefähr drei Monate, bis man von Long Covid sprechen könne, ergänzt Gräf. Die Arbeitsmedizinerin ist derzeit mit den Spätfolgen der Delta-Welle im November und Dezember konfrontiert. Wie viele Long-Covid-Fälle aus der aktuellen Omikron-Welle folgen werden, lässt sich laut Experten noch nicht absehen.