Johannes-Schlössl der Pallottiner
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Wirtschaft

Mönche verkaufen Johannesschlössl nicht

Der Pallottiner-Orden will das Johannesschlössl auf dem Mönchsberg in der Stadt Salzburg doch nicht verkaufen. Das hat die Provinzleitung der Mönche im bayerischen Friedberg beschlossen. Das traditionsreiche Haus wird weiter als Gästehaus und sprituelles Erholungszentrum geführt.

Der Verkauf der sehr wertvollen Immobilie in bester Lage war ursprünglich wegen der dauernd schrumpfenden Zahl der Mönche überlegt worden. Das hatte für Schlagzeilen und einen Aufschrei bei Fans des Ordens gesorgt. Eine Gruppe von Unternehmern hatte sich sogar zusammengeschlossen und ein Konzept zur Fortführung des katholischen Gäste- und Bildungshauses erarbeitet.

Keine weitere Verkaufsgespräche

Das Konzept, das unter dem Titel „Heilung und Gesundheit“ stand, könne nicht verwirklicht werden, teilten die Pallottiner am Freitag in einer Aussendung mit. Die Provinzleitung sei daher nach weiteren Überlegungen und Prüfungen zu dem Schluss gekommen, an der Immobilie auf dem Mönchsberg festzuhalten und keine weiteren Verkaufsgespräche mehr zu führen.

Erholung über den Dächern Salzburgs

Provinzial Helmut Scharler sagt, er sei froh über diese gemeinsame Entscheidung: „Wir können nun mit neuem Mut und neuer Kraft den Menschen in Salzburg und anderen Gästen aus Nah und Fern weiterhin ein pallottinisches Angebot machen.“

Geschichte des Johannesschlössls

14. Jahrhundert: Das Schlössl wird als Wohnsitz der Ritter von Weittingen erbaut. Im Lauf der Jahrhunderte wechselt es mehrmals die Besitzer, sein Aussehen und seinen Zweck.

1892: Der russische Oberst Basilius Paschkoff erwirbt das Schloss.

1926: Die Süddeutsche Pallottinerprovinz kauft das Schloss von Paschkoff und richtet es für ihre Kleriker ein, die an der Theologischen Fakultät in Salzburg studieren.

1941: Das Haus wird von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, die Pallottiner werden vertrieben.

1944: Am 17. November wird der Südflügel durch eine Bombe zerstört.

Herbst 1945: Rückkehr der Pallottiner

1950-2007: Sitz des Regionaloberen der Österreichischen Regio

1953: Neubau des Südflügels beginnt.

1954: Fertigstellung im Juli 1954 und Einweihung am 26. November als Exerzitienhaus. Seither steht das Haus für Exerzitien und Seminare verwendet.

1963: Baubeginn der heutigen Kapelle

1964: Einweihung der Kapelle am 28. November

1963-1976: Bildungshaus für die Erzdiözese Salzburg

2007: Gästehaus der Ordensprovinz

2009 bis 2012: Nach Schließung des Noviziats Untermerzbach ist das Noviziat im Schlössl untergebracht.