Politik

Südtiroler Siedlung: Mehr Widerstand gegen Abriss

Nach Kritik des Gestaltungsbeirates an Abrissplänen für die Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering wächst der Widerstand weiter. Auch Mieterschützer und Politiker setzen sich für die Erhaltung und Sanierung der mehr als 80 Jahre alten Bauten ein.

Wie berichtet will die BUWOG als Eigentümerin die Wohnbauten in den nächsten Jahren durch moderne Mietwohnungen ersetzen. Es geht um 220 Wohnungen in Häusern aus dem Jahr 1939. Rund die Hälfte davon ist derzeit noch bewohnt. Oft leben diese Mieter schon seit Jahrzehnten in der Anlage. Deshalb wird die Aufregung in der Bevölkerung über die Abriss- und Neubaupläne der BUWOG immer größer.

Hochbetagte und Jüngere wollen bleiben

Zwischen 30 und 40 Parteien hätten mittlerweile den Mieterschutz eingeschaltet, sagt dessen Geschäftsführer Walter Windischbauer: „Es leben dort zum Teil 85- bis 90-Jährige, die bis zum Lebensende dort wohnen wollen. Es gibt auch Jüngere, die sich sehr wohl fühlen. Wir werden mit dem Mietrechtsgesetz versuchen, dafür zu sorgen, dass alle Mieter dort bleiben können.“

Die rechtliche Basis dafür sei gut, sagt Windischbauer. Für unbefristete Mietverträge in Altbauten gelten die Schutzbestimmungen des Mietrechtsgesetzes.

Auch der kommunistische Gemeinderat Kay Michael Dankl will gegen einen Abriss kämpfen. Ein Neubau werde einen gewaltigen Preissprung bei den Mieten bringen: „Da ist dann der Preis nicht mehr gesetzlich geschützt. Jetzt zahlt man 450 Euro Miete, nach dem Neubau in drei Jahren dann wahrscheinlich tausend.“

Städtebaulicher Wettbewerb beginnt erst

Die Stadt Salzburg habe über Genehmigungsverfahren die Möglichkeit, auf die Pläne der BUWOG Einfluss zu nehmen und müsse das auch tun, fordert Dankl. Derzeit erarbeitet der Magistrat die Vorgaben für den städtebaulichen Wettbewerb zur Erneuerung der Wohnsiedlung aus.