Karl-Markus Gauß erhält den renommierten Literaturpreis für seine Reportagen-Sammlung „Die unaufhörliche Wanderung" – eine Ehrung, die für den bodenständigen Schriftsteller aus Salzburg eine besondere Bedeutung hat: „Ich fühle mich nicht besser, wenn ich einen Preis bekomme. Ich weiß, da hängen auch viele Zufälle dran. Ich war vorher weder schlechter noch besser als Autor. Jetzt wird es aber von einer bestimmten Gruppe gewürdigt und das freut mich schon“, so Gauß.
Gauß als „unermüdlicher Aufklärer“
Das Buch aus dem Wiener Zsolnay Verlag versammelt Geschichten von außergewöhnlichen Orten und Menschen in Europa. Es ist 2020 erschienen. Europäische Verständigung ist Karl-Markus Gauß seit Jahrzehnten ein Anliegen. Auch seine Bücher über die Roma oder die europäischen Minderheiten wurden viel beachtet. In der Jurybegrüdung wird Karl-Markus Gauß als unermüdlicher Aufklärer bezeichnet.
Veranstaltung vom Krieg überschattet
Gauß´ Dankesrede, die für Mittwoch um 19 Uhr in der Nikolaikirche Leipzig angesetzt ist, wird mit Spannung erwartet. Der Osteuropa-Kenner wird dabei auch auf den Ukraine-Russland-Krieg eingehen. Als Laudatorin hat sich die Wiener Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl angekündigt. Vor der Verleihung findet außerdem eine Friedensaktion mit anschließender Kundgebung statt, zu der die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Nikolaikirche aufgerufen haben.