Ein Bundesheer-Mitarbeiter beobachtet einen Bildschirm, der ein Satellitenbild zeigt.
ORF
ORF
Ukraine-Krieg

Bundesheer weitet Luftraumüberwachung aus

Beim Bundesheer hat man als Reaktion auf die Kriegslage in der Ukraine die Luftraumüberwachung ausgeweitet. Von der Einsatzzentrale Basisraum, einem Bunker im Pongau, wird der Luftraum rund um Österreich beobachtet. Eine aktuelle Gefahr sehen die Verantwortlichen beim Militär derzeit nicht, aber man analysiere die Situation genau.

Die Einsatzzentrale der Luftraumüberwachung liegt im Inneren eines Berges im Salzburger Pongau. Dort werden die Daten aus den militärischen Radarstationen zusammengefasst und ausgewertet, erklärt Markus Kronreif, Kommandant der Luftraumüberwachung.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Ein Bundesheer-Mitarbeiter beobachtet einen Bildschirm, der ein Satellitenbild zeigt.
ORF
Der Luftraum über Österreich wird sieben Tage pro Woche, 24 Stunden lang überwacht.
Das Bild zeigt den Tunneleingang zum Bunker.
ORF
Die Luftraumüberwachungszentrale liegt in einem Bunker im Salzburger Pongau.
Ein Bundesheer-Mitarbeiter geht einen Gang entlang im Pongauer Bunker.
ORF
Das Österreichische Bundesheer ist für die Luftraumüberwachung zuständig.
Ein bildschirm Zeigt Flugzeuge, die im österreichischen Luftraum überwacht werden.
ORF
Derzeit werden die Flugbewegungen aus dem Osten besonders genau beobachtet.
Zwei Eurofighter-Jets am Himmel über Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
Auch die Piloten der Eurofighter sind in Alarmbereitschaft.
Saab 105, Alpha Jet der Flying Bulls und Eurofighter (von links)
Bundesheer/Daniel Trippolt
Im Ernstfall sollen sie fremde Flugobjekte direkt bei über der österreichischen Grenze abfangen.

Luftraum wird Tag und Nacht überwacht

Laut dem Kommandanten wird der Luftraum immer beobachtet: „Die Luftraumüberwachung ist ein Verband, der auch im Frieden eine permanente Einsatzaufgabe hat, das heißt 24 Stunden werden die Aufgaben erfüllt. So ist es auch jetzt. Aber ein Krieg in unmittelbarer Nachbarschaft löst natürlich Maßnahmen aus im Sinne von besonderer Sensibilität und Aufmerksamkeit in Richtung Osten."

Als Beispiel führt Markus Kronreif den Vorfall in Kroatien an. Eine Drohne drang in der Hauptstadt Zagreb unerkannt in den kroatischen Luftraum ein und stürzte in einem Park ab. Mehr dazu in news.ORF.atorf.at (11.03.2022).

Keine akute Gefahr, aber besondere Beobachtung

Eine aktuelle Gefahr für den österreichischen Luftraum sieht das Bundesheer derzeit nicht. Dennoch werde die Entwicklungen in und um die Ukraine von der Luftraumüberwachung genau beobachtet und analysiert. „Wir müssen frühzeitig erkennen, eine Beurteilung zu treffen und Maßnahmen“, betont Markus Kronreif.

Was bei einem Alarm passiert

Wird eine möglich Gefahr für den österreichischen Luftraum erkannt, werden im Bunker die Abfangjäger alarmiert und dann per Radar zum Einsatz geleitet. Auch dort wurde die Einsatzbereitschaft erweitert, sagt Gerfried Promberger, Kommandant der Luftstreitkräfte.

In erster Linie gehe es darum zu klären, wohin das Flugobjekt fliegt, welche Absicht es hat und um welchen Typ es sich handelt. „In der nächsten Stufe kann man die Sitzbereitschaft erhöhen, man kann die Abfangjäger starten lassen, man kann sie in ein sogenanntes ‚Holding‘ schicken, das bedeutet, dass sie oben im Luftraum warten und das Flugziel bereits an der Grenze abfangen“, erklärt Gerfried Promberger.

Einsatzzentrale der Luftraumüberwachung im Pongau

Koordiniert werden die Lufteinsätze von Radarleitoffizieren aus der Einsatzzentrale im Pongau. Einer der Verantwortlichen ist Moritz Galsterer. „Generell sind wir ausgebildet, mit solchen Situationen umzugehen. Aber man schaut jetzt mit einem ganz anderen Auge in den österreichischen Luftraum und ist sich seiner Aufgabe sehr bewusst, welche Verantwortung man hat“, betont Radarleitoffizier Galsterer.

Ausweitung Luftraumüberwachung