Schild „Wegen Krankheit geschlossen“
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Hohe CoV-Zahlen: Personal fehlt in Betrieben

Das Land Salzburg verzeichnet am Dienstag 24.000 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Weil immer öfter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen, haben die Betriebe zunehmend Personalprobleme. Die Infizierten sind zwar großteils nicht schwer krank, aber sie müssen zuhause in Quarantäne bleiben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 3.376. Einzelne kleine Betriebe können gar nicht mehr aufsperren, es fehlt an Personal, weil so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet werden. Größere Unternehmen schichten ihr Personal um, um Engpässe auszugleichen.

Personalknappheit wegen CoV-Infektionen

Die Firma AustroCell in Hallein (Tennengau) beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Fast 50 sind wegen einer Coronavirus-Infektion in Quarantäne. Laut Jörg Harbring, Geschäftsführer von AustroCell, wird der Betrieb zurzeit nur durch Mehrarbeit, Überstunden und verlängerten Arbeitszeiten aufrecht gehalten. Teilweise müsste man auch Mitarbeiter, die eigentlich frei hätten, in die Arbeit holen.

Auch Behörden und öffentliche Ämter leiden unter der Omikron-Welle. Die Stadt Hallein hat 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Laut Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) wurde seit Jänner ein Drittel des Personals positiv getestet: " Das ist natürlich schon ein Problem, wenn ein Drittel des Personals innerhalb weniger Monate betroffen ist."

Betriebe fordern neue Quarantäneregeln

Die Wirtschaft verlangt deshalb zunehmend Erleichterungen beim Freitesten. In Salzburg gibt es für dieses Freitesten nur einen einzigen Versuch ab dem fünften Tag in Quarantäne. In anderen Bundesländern ist das anders, da sind mehrere Versuche zulässig. Das wünscht sich der Geschäftsführer der AustroCell in Hallein auch. „Das wäre absolut unser Wunsch, dass man nach sechs oder sieben Tagen noch einen Versuch unternehmen kann“, sagt Jörg Harbring.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte am Dienstag zumindest Lockerungen bei den Regeln für Kontaktpersonen von Infizierten an. Ungeschützte Kontaktpersonen, die also weder geimpft noch genesen sind, sollen demnach wieder mit Maske arbeiten gehen dürfen. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung in Salzburg fordert außerdem, dass Infizierte ohne Symptome auch arbeiten gehen dürfen. „Man sollte sich das Regelwerk anschauen. Arbeitsfähige und arbeitswillige Mitarbeiter, die völlig asymptomatisch sind für zehn Tage per Gesetz vom Arbeitsleben auszusperren, ist wohl nicht mehr die richtige Vorgangsweise“, sagt Peter Unterkofler.

CoV-Welle in den Schulen

Die Rekorde bei den Cov-Neuinfektionen treffen auch das Bildungssystem, Schulen und Kindergärten. Es gibt Engpässe beim Personal, weil viele Infizierte zu Hause bleiben müssen. Landesweit 22 Klassen sind derzeit im Heimunterricht, in der Landeshauptstadt ist eine ganze Schule beim Präsenzunterricht außer Gefecht. Mehr dazu in salzburg.ORF.at (15.03.2022).

In den Schulen wird dreimal pro Woche getestet. Angesichts der Lockerungen in anderen Bereichen und der vielen Infizierten ohne Symptome müsse man diese Strategie überdenken, fordert Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP): „Hier müssen wir, glaube ich, gesamtgesellschaftlich überlegen, ob wir weiter bei der Teststrategie bleiben. Und ich orte schon in den Schulen, dass das Versätndnis zunehmend sinkt, dass wir in den Schulen dreimal pro Woche testen und wir sonst nirgends einen grünen Pass brauchen.“