Der letzte messbare Niederschlag ist am 26. Februar gefallen, das ist laut der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) ungewöhnlich.
Die ZAMG rechnet in der Nacht auf Mittwoch mit einem Niederschlag von 5-15 Milliliter pro Quadratmetern. Das sei trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sagt Meteorologin Liliane Hofer: „Wenn man sich überlegt, die Station Salzburg-Freisaal sollte im März eine Niederschalgssumme von 110 Millimeter pro Quadratmeter zustande bekommen. Da sind wir mit Mitte März, wenn die 10 Millimeter in der Nacht zusammenkommen, wirklich am unteren Rand.“
Norden trocken, süden schneereich
Im Land Salzburg gibt es derzeit zwei unterschiedliche Situationen, was den noch verbliebenen Schnee als Wasserreserve in den Talbereichen betrifft. Die noch vorhandenen Schneedecken in Innergebirg sorgen zudem für Zufluss bei den Gewässern: „Durch die kalten Nächte und die wärmeren Tage schmilzt der Schnee relativ langsam und sorgt für Nachschub in den Gewässern. Wir haben eine für diese Jahreszeit übliche Lage.“
Im Norden, vor allem im Flachgau und im Tennengau, würde der Boden aber dringend Regen brauchen. Im Winter fiel in den niedrig liegenden Regionen bisher wenig Niederschlag und wenig Schnee. Der Wind trocknet den Boden zusätzlich aus.
Die Unterschiede zeigen auch die Bilder in der Galerie:
Wälder wegen Trockenheit gestresst
Auch in den Wäldern ist es vor allem im Norden des Landes trocken. Das Land Salzburg beobachte die Situation, was die Gefahr für Waldbrände betreffe, heißt es aus der Landesforstdirektion. Die Trockenheit bereitet aber auch jedem einzelnen Baum Stress. Laut Norbert Brandtner, dem Bezirksforstinspektor im Tennengau, könnten etwa Fichten dann noch anfälliger für die Borkenkäfer sein.
Trinkwasser gesichert
Der Grundwasserstand sei generell leicht unterdurchschnittlich, aber nicht im untersten Bereich, sagt Theodor Steidl, Leiter der Abteilung für Wasserwirtschaft beim Land Salzburg.
Auch die Trinkwasserversorgung sei gesichert, betont der Abteilungsleiter: „Da bewegen wir uns im Normbereich.“ Die Trinkwasserwirtschaft sei auf solche Situationen vorbereitet. „Die Trinkwasserwirtschaft hat mehrere Standbeine, kann aus mehreren Wasserspendern Wasser beziehen und ist auf Spitzenwerte ausgerichtet. Da erwarte ich mir keine Auswirkungen“, versichert Theodor Steidl.
Trockenheit im Flachgau und im Tennengau
Forscherin warnt vor starker Gletscherschmelze
Wenn es heuer im Frühjahr in den Hohen Tauern nicht noch mindestens zwei Meter schneit, dann drohe rekordverdächtige Gletscherschmelze im Sommer. Das sagt Andrea Fischer, führende Glaziologin und gebürtige Salzburgerin. Zudem warnt sie Skibergsteiger dringend vor Spaltenstürzen. Die Gletscher seien extrem abgeblasen, nur dünn mit brüchigem Schnee bedeckt – mehr dazu in salzburg.ORF.at (9.3.2022)