Düsenstrahlverfahren gegen Absenkung von Häusern
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Verkehr

U-Bahn: Bindemittel gegen Absenkung von Häusern

Die Vorarbeiten und Planungen für die unterirdische Bahnverbindung (S-Link) in der Stadt Salzburg zwischen Hauptbahnhof und Mirabellplatz nehmen immer konkretere Formen an. Derzeit wird das Düsenstrahlverfahren getestet, um zu überprüfen, ob es beim Bau zu Absenkungen der umliegenden Gebäude kommt.

Mit diesem Verfahren soll der Salzburger Seetonboden soweit gestärkt werden, dass es beim Bau des S-Link zu keinen unerwünschten Absenkungen umliegender Gebäude kommt. In den kommenden vier Wochen wird auf einem Versuchsfeld an der Weiserstraße in Salzburg-Schallmoos genau untersucht, wie das Bindemittel zusammengesetzt sein muss.

So soll dem Salzburger Seetonboden die nötige Festigkeit gegeben werden. „Das Düsenstrahlverfahren ist eine Baugrundverbesserungsmaßnahme, wobei mit einem Bohrgestände Bindemittel in den Boden eingetragen wird, damit der Boden eine höhere Festigkeit bekommt“, schildert Geodynamiker Erich Sauer.

Ziel: Keine Absenkung von Gebäuden und Straßen

In einem großen Silotank befindet sich das Bindemittel, aus dem im Mischer die Suspension hergestellt wird, die anschließend mit 400 bar Druck in den Bohrer geleitet wird. „Das Testfeld gleicht einem Versuchsfeld – wir überwachen hier Tag und Nacht, wie sich der Boden verhält. Dabei werden Setzungsmesspunkte kontrolliert, die Grundwasserdruck gemessen, ebenso die Stauchung des Bodens in Abhängigkeit der Tiefe und auch die Neigung innerhalb des Bodens wird überwacht“, sagt der Fachmann für Geotechniker, Erich Sauer.

Erstes Fazit fällt positiv aus

Ziel der Versuche ist, das Bauverfahren so exakt zu planen, dass es entlang der etwa 600 Meter langen Strecke mitten durch die Salzburger Innenstadt im Zuge des Baus zu keinen Gebäude- oder Straßenabsenkungen kommt. Das erste Zwischenfazit fällt positiv aus: Laut dem Fachmann ist der Untergrund herausfordernd, aber mit den geeigneten Methoden durchaus machbar.

Düsenstrahlverfahren gegen Absenkung von Häusern
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Bindemittel wird in den Boden eingetragen, um den Salzburger Seetonbodens zu festigen

Exakte Kosten noch unklar

Der Einsatz des Düsenstrahlverfahrens ist derzeit vor allem für den Bauabschnitt zwischen Bahnhof und Mirabellplatz geplant. Die genaue Streckenführung für die Weiterführung bis nach Hallein (Tennengau) ist derzeit noch unklar, deshalb gibt es derzeit auch noch keine aktualisierte Kostenschätzung für das Projekt. Diese aber soll bis zum Sommer vorliegen. Albergesellschafvorliegen.

Mehrere Details noch offen

Das Land hat immerhin eine Betreibergesellschaft für den S-Link gegründet. „Wir haben die Schiene-Salzburg-GmbH gegründet, in der wir unsere Fahrzeuge verorten werden und die Konzession ist in Planung, dass wir es in eine Gesellschaft verorten. Gemeinsam mit der Stadt werden wir die nächsten Schritte setzen und dann muss auch die Quotelung ausgearbeitet werden, weil die natürlich in direkter Abhängigkeit des Streckenabschnittes stehen wird“, sagt Landesbaudirektor Daniel Burtscher.

Das Projekt S-Link hat also noch mehrere Baustellen – Kostenaufteilung, genaues Gesellschaftskonstrukt und Betriebskonzession sind weiter offen und das obwohl Stadt und Land seit dem Projektstart stets Einigkeit betonen.