Medikamente für Ukraine-Krieg
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Medikamente aus Salzburg für die Ukraine

Im Einsatz in der Ukraine sind aktuell die Apotheker ohne Grenzen, sie sammeln Spenden und liefern Medikamente und Verbandsmaterial an die Grenzen und ins Kriegsgebiet in der Ukraine. Mit dabei ist auch ein Halleiner Pharmazieunternehmen (Tennengau).

In der Ukraine und an den Grenzen fehlt es vor allem an Verbandsstoffen, Medikamenten, wie Antibiotika, Insuline für Diabetiker und chirurgisches Material ist knapp. Je nach Bedarf werden die Hilfspakete an Ärztinnen und Ärzte vor Ort geliefert, um die Patienten aus der Ukraine zu betreuen.

Halleiner Pharma-Großhandel stellt Paletten zusammen

Dazu wurden diese Woche bei der Halleiner Pharmafirma Jacoby medizinische Hilfspakete für die Ukraine zusammengestellt. Über die Organisation Apotheker ohne Grenzen wird dann der Transport an die Grenze und in das Kriegsgebiet organisiert. „Bei uns kommen täglich Bestellungen für Apotheker ohne Grenzen herein, alleine am heutigen Tag werden insgesamt sechs Paletten zusammengestellt und zur Sammelstelle gebracht“, schildert die Geschäftsführerin des Pharma-Großhandels, Sonja Jacoby.

Kein Beipackzettel auf Ukrainisch

Einen ukrainischen Beipackzettel gibt es in den Medikamenten allerdings nicht. In der Kürze der Zeit ist es nicht möglich, ukrainische Beipackzettel zu gestalten, aber jedes Medikament hat einen internationalen Freinamen und der ist auf der ganzen Welt einheitlich und bekannt. Dadurch kennen sich Ärzte, Apotheker und Fachpersonal aus", sagt die Vorsitzende der Apotheker ohne Grenzen, Irina Schwabegger-Wager.

Transport mit konstanter Temperatur für Medikamente

Für den Transport der lebenswichtigen Medizinprodukte müssen spezielle Bedingungen eingehalten werden – so müssen die Medikamente temperaturgeführt transportiert werden und für den Transport müssen arzneimittelrechtliche Vorschriften erfüllt werden.

Medikamente gehen auch direkt in die Ukraine

Die Medikamentenlieferungen werden allerdings nur an Ärztinnen und Ärzte vor Ort geliefert: Sie müssen diese dann den tausenden Menschen, die täglich die Grenzen passieren, entsprechend zuordnen. Auch in die Ukraine wird geliefert. „Apotheker ohne Grenzen arbeitet hauptsächlich mit Ärzt*innen und Apotheker*innen zusammen und viele von ihnen haben einen ukrainischen Hintergrund. So konnten bereits Medikamente an ein allgemeines Spital und an ein Kinderspital in der Ukraine geliefert werden“, sagt Irina Schwabegger-Wager von den Apothekern ohne Grenzen.

Spendenaktion in Salzburger Apotheken

Die Organisation arbeitet mit den Apothekerkammern in Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien zusammen. In den Salzburger Apotheken wird dafür Geld gesammelt. In Salzburg ist die Organisation gerade am Anlaufen und mittlerweile sind bereits 90 Prozent der Apotheken daran beteiligt", sagt Margarete Olesko, Apothekerin in Salzburg-Parsch.

Mehr als 300.000 Euro an Spendengeldern gingen in Salzburgs Apotheken in den vergangenen Wochen ein. Ein Drittel der Spenden kam bereits in Form von Medikamentenlieferungen an den Grenzen und in der Ukraine an.