Bürgerdiskussion um geplante Erweiterung beim Sonnenschutz-Hersteller Schlotterer
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Politik

Schlotterer-Ausbau: Emotionale Debatte

Emotional ist Donnerstagabend der Protest einer Bürgerinitiative in Adnet (Tennengau) gegen den geplanten Ausbau des Sonnenschutz-Herstellers Schlotterer ausgefallen. Der Firmenchef und der Bürgermeister halten an dem Projekt aber fest.

Vor der Informationsveranstaltung protestierten rund 120 Demonstranten vor der Gemeinde Adnet mit Kerzen. Während der dreistündigen Projektvorstellung kochten die Emotionen einiger Betroffener dann hoch. Bei der geplanten Erweiterung geht es um ein gut sechs Hektar großes drittes Jalousien-Werk auf den Adnet-Feldern, gegen das Bürger seit Monaten protestieren.

„Mein Haus ist dann nicht mehr so viel wert – an uns denkt offenbar keiner“, kritisierte etwa eine besorgte Bürgerin. „Wir sind Ihnen so etwas von egal – wir könnten weinen“, meinte eine andere in Richtung der Projektanten und fragt „warum müssen Sie sich dafür um jeden Preis ausgerechnet die Adnet-Felder aussuchen?“

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Anrainer protestieren mit Kerzen gegen die Verbauung der Adnetfelder
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Anrainer protestieren mit Kerzen gegen die Verbauung der Adnetfelder
Blick auf die Adnetfelder gegen Westen, hinter den Bäumen die beiden bestehenden Schlotterer-Werke
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Blick auf die Adnetfelder gegen Westen, hinter den Bäumen die beiden bestehenden Schlotterer-Werke
Präsentation der Ausbaupläne der Firma Schlotterer im Gemeindesaal
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Präsentation der Ausbaupläne der Firma Schlotterer im Gemeindesaal
Umgebungsplan des Planungsentwurfs von Werk III mit Werkszufahrt von der L107
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Umgebungsplan des Planungsentwurfs von Werk III mit Werkszufahrt von der L107
Lageplan des Planungsentwurfs von Werk III mit Werkszufahrt von der L107
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Lageplan des Planungsentwurfs von Werk III mit Werkszufahrt von der L107
Lageplan des Planungsentwurfs von Werk III (rechts) mit Parkplätzen (Mitte) und Ausgleichsflächen für Amphibien (links)
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Lageplan des Planungsentwurfs von Werk III (rechts) mit Parkplätzen (Mitte) und Ausgleichsflächen für Amphibien (links)
Visualisierung des geplanten dritten Werks
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Visualisierung des geplanten dritten Werks
Blick auf die Adnetfelder gegen Westen
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Blick auf die Adnetfelder gegen Westen

„Keine andere vergleichbar große Fläche im Tennengau“

Geschäftsführer Peter Gubisch argumentierte mit 220 Schlotterer-Mitarbeitern, die ins neue Werk übersiedeln sollen. „Wir haben nicht nur in Adnet, sondern auch im übrigen Tennengau Ausschau gehalten, wo es im Umfeld von 15 bis 20 Minuten Fahrzeit eine Fläche gibt, die groß genug ist. Denn ein Produktionsmitarbeiter will eben nicht 40 Minuten oder noch länger mit dem Auto zur Arbeit fahren. Und leider gibt es im gesamten Tennengau keine Fläche, die groß genug ist, um sicherstellen zu können, dass unsere Mitarbeiter im Unternehmen bleiben“, betonte Gubisch.

Firmengebäude des Sonnenschutzherstellers Schlotterer in Adnet von außen
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Die geplante Betriebserweiterung bei Schlotterer sorgt in Adnet für teils hitzige Diskussionen

Dem Wunsch der Bürgerinitiative nach einer offiziellen Befragung konnte Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP) bei der Debatte nichts abgewinnen. „Man soll solche Themen nicht immer an die Bevölkerung weiterschieben. Die Politik ist dazu aufgefordert, Entscheidungen zu treffen – und am Ende muss immer die demokratisch gewählte Gemeindevertretung entscheiden“, sagte Auer.

Land und Bürger können noch Einwände einbringen

Vor einer endgültigen Entscheidung können nun noch das Land Salzburg und die betroffenen Bürger ihre Einwände einbringen.