Vor der Informationsveranstaltung protestierten rund 120 Demonstranten vor der Gemeinde Adnet mit Kerzen. Während der dreistündigen Projektvorstellung kochten die Emotionen einiger Betroffener dann hoch. Bei der geplanten Erweiterung geht es um ein gut sechs Hektar großes drittes Jalousien-Werk auf den Adnet-Feldern, gegen das Bürger seit Monaten protestieren.
„Mein Haus ist dann nicht mehr so viel wert – an uns denkt offenbar keiner“, kritisierte etwa eine besorgte Bürgerin. „Wir sind Ihnen so etwas von egal – wir könnten weinen“, meinte eine andere in Richtung der Projektanten und fragt „warum müssen Sie sich dafür um jeden Preis ausgerechnet die Adnet-Felder aussuchen?“
„Keine andere vergleichbar große Fläche im Tennengau“
Geschäftsführer Peter Gubisch argumentierte mit 220 Schlotterer-Mitarbeitern, die ins neue Werk übersiedeln sollen. „Wir haben nicht nur in Adnet, sondern auch im übrigen Tennengau Ausschau gehalten, wo es im Umfeld von 15 bis 20 Minuten Fahrzeit eine Fläche gibt, die groß genug ist. Denn ein Produktionsmitarbeiter will eben nicht 40 Minuten oder noch länger mit dem Auto zur Arbeit fahren. Und leider gibt es im gesamten Tennengau keine Fläche, die groß genug ist, um sicherstellen zu können, dass unsere Mitarbeiter im Unternehmen bleiben“, betonte Gubisch.

Dem Wunsch der Bürgerinitiative nach einer offiziellen Befragung konnte Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP) bei der Debatte nichts abgewinnen. „Man soll solche Themen nicht immer an die Bevölkerung weiterschieben. Die Politik ist dazu aufgefordert, Entscheidungen zu treffen – und am Ende muss immer die demokratisch gewählte Gemeindevertretung entscheiden“, sagte Auer.
Land und Bürger können noch Einwände einbringen
Vor einer endgültigen Entscheidung können nun noch das Land Salzburg und die betroffenen Bürger ihre Einwände einbringen.