Neubau und Altbau des Seniorenheim Nonntal
ORF.at/Georg Hummer
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Soziales

Debatte um betreutes Wohnen für Senioren

In Salzburg-Nonntal wurden Donnerstag Mietwohnungen für betreutes Wohnen an Senioren übergeben. Die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft GSWB sanierte das ehemalige Altersheim. Zwischen Stadt- und Landespolitik gibt es heftige Debatte um die Verwendung von Geld.

Von insgesamt 77 Mietwohnungen in Salzburg-Nonntal sind 38 künftig betreute Wohnungen. Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) bezeichnet das als wichtigen Schritt gegen die Pflegekrise im Land. So können laut Hagenauer wegen fehlender Pflegekräfte allein in der Stadt Salzburg derzeit 120 von 750 Seniorenheim-Plätzen nicht vergeben werden.

Zudem würden beim aktuellen Projekt für betreutes Wohnen in Salzburg-Nonntal einheitliche Rahmenbedingungen für den Bau und den laufenden Betrieb fehlen, kritisiert Hagenauer: „Genau das fordere ich schon seit vielen Jahren vom Land.“

„88 Mio. im Topf – und man tut nichts damit“

Die Sozialstadträtin fordert das Land auf, Geld aus der Wohnbauförderung für betreutes Wohnen zu verwenden. „Da liegen 88 Millionen Euro im Topf, die in den vergangenen drei Jahren nicht ausgegeben wurden – und man tut nichts damit. Das kritisiere ich. Das Geld gehört zu den Menschen fürs Wohnen und nicht für irgendein budgetäres Loch“, argumentiert Hagenauer.

Was sagt die zuständige Landespolitik?

Die Wohnbauförderung für zusätzliche soziale Dienste einzusetzen, sei gesetzlich nicht möglich, weil die Förderung zweckgebunden sei, heißt es dazu aus dem Büro der seit März ressortzuständigen Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS).

Für Pflegeangelegenheiten in den betreuten Wohnungen wiederum ist das Ressort von Sozialreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) zuständig.