Erdgas ist nach der Wasserkraft der zweitwichtigste Energieträger in Österreich. Rund 80 Prozent der Gasimporte kommen aus Russland. Aktuell ist der Preis für Erdgas so hoch wie noch nie.
Salzburg AG: „Gaspreise 2022 garantiert stabil“
Salzburg ist eines jener Bundesländer, in dem der Anteil an russischem Gas mit 40 Prozent noch relativ gering ist. Die Preise ab April sollten deshalb halten: „Wir können versichern, dass wir die Versorgungssicherheit aufrechterhalten können. Wir können auch versichern, dass der Preis für Gas für das nächste Jahr stabil bleibt“, sagt Leonhard Schitter, Generaldirektor der Salzburg AG.
Salzburg AG spart derzeit Gas in Heizkraftwerken ein
Bei der Salzburg AG selbst ist man aber bereits dazu übergegangen, Gas zu ersetzen und damit Gas zu sparen – spürbar ist das in den beiden großen Fernwärmekraftwerken in der Stadt Salzburg: „Wir sparen auch Gas alleine im Heizkraftwerk Nord. Da setzen wir derzeit Öl ein, um somit Gas zu sparen. Möglicherweise machen wir das auch im Heizkraftwerk Mitte. Generell haben wir etwa 20 Prozent Speicherstand bei Gas und können damit bis Ende April unsere Kunden gut versorgen“, so Schitter.
Steigende Energiepreise: Viele wollen Heizung umrüsten
Der Ukraine-Krieg und die Folgen lassen die heimische Wirtschaft genauso zittern wie Privatpersonen. Vor allem die steigenden Kosten für Gas und Öl führen aktuell zu einem Run auf Energie-Technik-Spezialisten: Die sollen zum einen helfen, bei Industriebetrieben die explodierenden Kosten in den Griff zu bekommen, zum anderen fragen viele Private nach, die ihre Heizung umrüsten wollen. Die Salzburg AG will ihren Kunden ab April eine einjährige Preisgarantie bei Gas anbieten.
Immer mehr Industriebetriebe wollen vom Gas weg
Die Energiequelle Gas zu ersetzen, ist derzeit auch für viele Unternehmen oberste Priorität. Denn der Gaspreis sorgt dafür, dass sich die Produktion von Industriegütern immer weniger rechnet. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind deutlich spürbar: „Die letzten zwei Wochen ist das Telefon nicht stillgestanden. Gerade heute war wieder ein Fall, wo ein Industriebetrieb umsteigen wollte, weil die Geschäftsleitung dafür das Go gegeben hat“, sagt Energietechnik-Spezialist Roland Winkler.
Probleme mit internationalen Lieferketten
Energietechnik-Spezialisten wie Roland Winkler kämpfen derzeit aber darum, die für neue Anlagen wichtigen Bausteine zu bekommen. Die Lieferketten sind zum Teil unterbrochen, die Lager leer.
Umstieg auch aus ethischen Gründen interessant
Beratungsgespräche gibt es viele – für Gewerbe- und Privatkunden: „Die Frage der Beratung wird immer schwieriger. Weil etwa Wärmepumpen wegen des Stroms auch teuer sind. Auch der Pelletspreis richtet sich, meiner Meinung nach, nach dem Ölpreis, liegt vielleicht ein bisschen darunter. Aber jeder will raus aus Öl und Gas – teilweise aus ethischen Gründen, aber meist aus Kostengründen“, so Winkler.
Dass der Preisanstieg bei Gas demnächst zu Ende ist, damit rechnet kaum jemand, ebenso wenig wie mit einem Ende des Preisanstiegs bei Benzin und Diesel.