Drachenskulptur mit Mundschutz
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Höchststand an CoV-Neuinfektionen

Ausgerechnet an jenem Tag, an dem die Regierung die Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesetzt hat, meldet das Land Salzburg einen Höchststand an Infizierten. Von Dienstag auf Mittwoch kamen 2.868 Neuinfizierte hinzu. Die Lage auf den Intensivstationen ist aber stabil.

Derzeit werden in Salzburgs Spitälern 103 Patienten mit einer CoV-Infektion behandelt, drei davon auf der Intensivstation. Das Gesundheitssystem sei damit nicht überlastet, sagt Gernot Filipp, Leiter der Salzburger Landesstatistik. Das ist auch einer der Gründe warum die Bundesregierung am Mittwoch entschieden hat, die allgemeine CoV-Impfpflicht vorerst auszusetzen. Details dazu in Positive Reaktionen auf Aussetzen der CoV-Impfpflicht (09.03.2022; salzburg.ORF.at).

So viele Infizierte wie zu Jahresbeginn

Gleichzeitig verzeichnet Salzburg wieder einen Höchstwert an CoV-Neuinfektionen. 2.868 Coronavirus-Erkrankte sind von Dienstag auf Mittwoch hinzugekommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 2.717. „Wir erreichen jetzt wieder die Werte wie beim Höhepunkt im Jänner und Anfang Februar“, so Filipp.

Weniger Tests nach CoV-Lockerungen

Der Landesstatistiker sieht darin einen ersten Effekt der Öffnungsschritte und befürchtet einen weiteren Anstieg der CoV-Infektionen. „Die Reproduktionszahl liegt inzwischen wieder über 1, genau bei 1,06. Das lässt die Prognose zu, dass die Zahlen weiter steigen werden und wahrscheinlich in den nächsten Tagen die Spitzenwerte vom Jänner übertreffen. Das Ganze bei mittlerweile weniger Tests, da die 3G-Regelung für weite Teile des täglichen Lebens aufgehoben wurde und man für die meisten Bereiche weder geimpft noch genesen oder negativ getestet sein muss“, sagt Filipp.

Kaum Impfungen

Seit Jahresbeginn ist die Impfbereitschaft stark zurückgegangen. Auch die nun ausgesetzte Impfpflicht konnte die Impfbereitschaft nicht steigern. Derzeit sind knapp unter 70 Prozent der Salzburger ab fünf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen sieben Tagen haben sich nur 186 Personen den ersten Stich abgeholt.

Impfangebot zurückgefahren

Darum hat das Land Salzburg das Impfangebot in den vergangenen Wochen reduziert. „Aktuell können wir rund 20.000 Stiche pro Woche verabreichen, aber wir können jederzeit kurzfristig nach oben oder unten anpassen“, sagte ein Sprecher des Landes. In dieser Woche wurde die Impfstraße im Messezentrum geschlossen, weil dort ein Aufnahmezentrum für Kriegsflüchtlinge errichtet wird. Es gibt aber weiterhin in der Stadt Salzburg am Bahnhof, in Hallein (Tennengau), St. Johann (Pongau) und Zell am See (Pinzgau) Impfstraßen, dazu den Impfbus und viele niedergelassene Ärzte, die teilweise sogar ohne Anmeldung Impfungen verabreichen.