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ORF.at/Georg Hummer
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Bildung

Universität stellt Russland-Zentrum neu auf

Nach Beginn des Ukraine-Russland-Kriegs hat die Universität Salzburg einen Sponsorenvertrag mit jener russischen Stiftung gekündigt, mit dessen Hilfe das Russland-Zentrum großteils finanziert wird. Das Russland-Zentrum soll nun zu einem Dialogforum für Osteuropa ausgebaut werden.

Die Stiftung, die jährlich 37.000 Euro an das Russland-Zentrum der Universität Salzburg überwiesen hat, heißt „Russki Mir“ – auf deutsch „russische Welt“. Die Einrichtung wurde mit diesen Geldern ganz wesentlich finanziert.

Politische Lage mache Auflösung „alternativlos“

Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine, löste die Universität Salzburg die Verträge mit der „Russki Mir“-Stiftung auf. „Das war alternativlos. Es ist eine Stiftung des russischen Staates, die von Putin im Jahr 2007 übrigens selber unterschrieben wurde. Daher beenden wir die Zusammenarbeit“, betont Hendrik Lehnert, Rektor der Universität Salzburg.

Aus für Russland-Zentrum

Die Universität Salzburg hat die Zusammenarbeit mit der „Russki Mir“-Stiftung beendet. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Uni zu diesem Schritt bewogen. Das aus den Stiftungsgeldern großteils finanzierte Russland-Zentrum soll in ein Osteuropa-Dialog-Forum umgewandelt werden.

„Unüberbrückbare Differenzen in Kriegsfrage“

Das Russland-Zentrum der Uni Salzburg wurde vor sechseinhalb Jahren eröffnet. Es ist nicht das einzige derartige Zentrum an europäischen Hochschulen. Es gibt insgesamt rund 50 solche Einrichtungen. „Die ideologische Ausrichtung dieser Stiftung war schon immer umstritten und ist es bis heute geblieben. Die Leiter und Vertreter dieser Stiftung vertreten auch in der Frage des Ukraine-Kriegs eine Position, die wir eindeutig ablehnen“, sagt Eva Hausbacher, Leiterin des Russland-Zentrum der Universität Salzburg.

Neues Zentrum soll mehr als Sprache und Kultur vermitteln

Das Russland-Zentrum soll aber nicht geschlossen, sondern ausgebaut werden. Geplant ist ein osteuropäisches Dialogforum: „Mit Aufgaben, die deutlich über das hinausgehen, was wir bisher gemacht haben, nämlich Vermittlung von Sprache und Kultur“, so Lehnert.

Im Russland-Zentrum selbst ist man entsetzt über den Krieg Russlands gegen die Ukraine: „Die ersten Tage hat die Fassungslosigkeit regiert. Jetzt geht es darum zu überlegen, wie wir weitermachen, wie wir mit den Studierenden darüber diskutieren, wo wir unsere Kompetenzen Flüchtlingen zur Verfügung stellen können. Es muss einen Blick nach vorne geben“, sagt Hausbacher. An der Universität Salzburg sind derzeit 55 ukrainische und 58 russische Studierende eingeschrieben.