Die Eurowings Maschine aus Hurghada landete um kurz nach 21 Uhr am Salzburg Flughafen. Insgesamt waren 81 Ukrainer mit an Board, die nach einem Ägypten-Urlaub nicht mehr nachhause in die Ukraine konnten. 65 Personen wurden von zwei Bussen in ein Quartier nach Mondsee (OÖ) gebracht.
Einige suchen sich private Quartiere oder reisen weiter
16 Personen haben sich selbst ein Quartier in der Stadt Salzburg organisiert, sagt der Sprecher des Salzburger Flughafens Alexander Klaus: „Eine junge Dame ist mit Bus und Zug jetzt nach Frankreich unterwegs, wie ich mitbekommen habe. Alle haben in Europa Verwandte oder Bekannte und schauen, dass sie die Heimreise oder eben die Reise zu Verwandten und Bekannten organisieren“, so Klaus.
„Angst um Familie und Freunde in der Ukraine ist groß“
Der junge Ukrainer Andrew etwa, findet zunächst Unterschlupf im Quartier in Mondsee, wie er in einem Gespräch mit dem ORF Salzburg sagt. In den kommenden Tagen wolle er sich nach Berlin aufmachen und dort bei Freunden unterkommen. Er sei erleichtert nun in der Europäischen Union angekommen zu sein.
Er mache sich aber große Sorgen um Verwandte und Bekannte in der Ukraine. Seine Heimatstadt sei am Mittwoch von russischen Truppen eingenommen worden: „Meine Freunde und meine Familie sind in der Ukraine geblieben. Sie werden nun rasch flüchten müssen, weil Russland unsere Heimatstadt eingenommen hat“, so der junge Ukrainer.
Im Urlaub vom Krieg überrascht
Die Fluglinie Eurowings hatte noch freie Kontingente auf der Strecke von Hurghada nach Salzburg, diese habe der Reiseveranstalter ETI genutzt. Die Koordinierung zwischen Bund und Land Salzburg mit Einbindung des Roten Kreuzes und Dolmetschern sei rasch erfolgt, so Flughafensprecher Klaus.
Vor der Weiterreise in das nächstgelegene Aufnahmezentrum nach Mondsee absolvierten die Ukrainer am Salzburger Flughafen noch einen CoV-Antigen-Schnelltest. Die 81 Ukrainer seien vor Kriegsausbruch zu einem Badeurlaub nach Ägypten gereist und dort vom Krieg in ihrer Heimat überrascht worden, schilderte Klaus.
Planungen für Erstaufnahmezentrum laufen
Am Salzburger Hauptbahnhof wird in den nächsten Tagen ein Informationszentrum zur Erstberatung für ankommende Flüchtlinge eingerichtet. Das Land Salzburg wird zudem ein Ankunftszentrum für Geflüchtete einrichten, geplant ist ein Standort beim Messezentrum. Mehr dazu in Messe: Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge geplant (04.03.2022, salzburg.ORF.at).