Unterricht in einer Volkschule.
APA/Harald Schneider
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Bildung

Lehrpersonal für Pflichtschulen gesucht

Der Lehrermangel in Salzburg erreicht neue Dimensionen: Laut Gewerkschaft sei die Situation dramatisch und angespannt. Landesweit hat die Bildungsdirektion 48 Vollzeit-Stellen ausgeschrieben. Eine Informationskampagne soll nun für den Lehrberuf motivieren.

Der Fachkräftemangel ist auch im Klassenzimmer angekommen: Egal ob Volkschulen, Neue Mittelschulen oder Gymnasien – der Lehrermangel ist laut Pflichtschul-Gewerkschafter Anton Polivka landesweit zu spüren. Selbst attraktive Schulen würden Personalabgänge während des Jahres nicht mehr nachbesetzen können. Die Bildungsdirektion hat aktuell für Salzburg 48 Vollzeit-Stellen ausgeschrieben.

ÖVP-Bildungslandesrätin Daniela Gutschi will möglichst viele Vollzeit-Kräfte, um den Mangel zu kompensieren: „Jetzt ist es wichtig, die vielen Lehrpersonen die derzeit Teilzeit tätig sind zu motivieren auf mehr Stunden aufzustocken.“

Informationskampagne für Maturanten startet

Das aber sieht Pflichtschulgewerkschafter Anton Polvika kritisch – der Druck auf das Lehrpersonal sei schon jetzt zu groß durch permanente Supplierstunden. Als weiteren Schritt will Bildungslandesrätin Gutschi eine Informationskampagne in Maturaklassen starten, um junges Personal für den Beruf zu motivieren: „Wir erleben immer wieder, dass es ausgebildete Lehrpersonen in Fächern gibt, die einfach nicht so viele Stunden hergeben. Auf der anderen Seite fehlen uns Deutsch, Englisch und Mathematiklehrer. In diese Richtung sollten Studierende beraten werden, damit sie auch Aussicht auf eine Anstellung haben.“

Polivka: „Verlängertes Lehramtsstudium mitschuld“

Für Polivka ist die angespannte Personalsituation auch „hausgemacht“. 2016 wurde das Lehramtsstudium in Salzburg verlängert: Angehende Volksschullehrer studieren bis zum Mastertitel fünf Jahre, Mittelschullehrer sechs Jahre. Die Reform sei mitschuld, aber nicht hauptverantwortlich.