Benzin kostet heute fast doppelt so viel wie vor 20 Jahren, Diesel fast das Dreifache. Dass die Spritpreise derart in die Höhe geschnellt sind, hat zum einen mit Angebot und Nachfrage zu tun, zum anderen spielt auch der Konflikt in der Ukraine eine zentraler Rolle. Ein Fass Rohöl kostete am Mittwoch 96 Dollar, ohne die Eskalation in der Ukraine wären es laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) bis zu 15 Dollar weniger.
Hohe Preise belasten Haushalte und Wirtschaft
Die gestiegenen Spritpreise belasten die Autofahrer: „Es ist ein Wahnsinn. Tanken war noch nie so teuer. Man versucht so wenig wie möglich zu fahren“, sagt Manfred Pertiller aus Grödig.
Auch Firmen spüren die Preissteigerung, beispielsweise das Busunternehmen Fischwenger Reisen in Straßwalchen (Flachgau). Der 80-Mitarbeiter-Betrieb betreibt 60 Fahrzeuge, vom Schulbus bis zum großen Reisebus. 500.000 Liter Diesel benötige man pro Jahr, man tanke vor Ort, Preissteigerungen könne man nicht wirklich weitergeben, sagt Geschäftsführer Hannes Fischwenger: „Weil wir größtenteils im öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Darum sind wir an Tarife gebunden, die wir im Jahresverlauf nicht ändern können.“
„Preise gehen noch weiter nach oben“
Neben den Spritpreisen sind auch die Energiepreise im vergangenen Jahr um 30 Prozent gestiegenen. Und der Aufwärtstrend ist laut Fachleuten noch lange nicht beendet. „Mir bereitet die geplante CO2-Besteuerung, die ´Öko-Steuer´, Sorgen. Das wird es ab Juli zu einer massiven Erhöhung kommen“, sagt Mineralölhändler und Tankstellenbetreiber Franz Leikermoser.
„Rekordwerte mit CO2-Bepreisung bei 1,60 Euro“
Mit der kommenden CO2-„Bepreisung“ kostet dann Benzin um weitere acht Cent mehr, der Diesel um neun Cent. Dann wären wir beim Superbenzin bei 1,60 Euro. Das wäre ein absolut neuer Höchstpreis“, sagt ÖAMTC-Sprecherin Aloisia Gurtner. Darum müsse die Politik nun so schnell wie möglich die Handbremse ziehen, fordern die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ sowie die Steuerexperten in der Salzburger Arbeiterkammer die Politik auf.
AK-Experte fordert rasche Nothilfe
Die CO2-„Bepreisung“ ab Juli dürfe in der geplanten Form auf keinen Fall kommen. Auch für Pendler müssten dringend Hilfsmaßnahmen gesetzt werden, fordert der Experte Peter Lederer, der für die Arbeiterkammer tätig ist: „Es ist höchste Zeit, die Kilometergelder und die Pendlerpauschale anzuheben – zumindest so lange, wie die Spritpreise auf diesem Rekordniveau sind.“
Das Kilometergeld sei seit 2008 nicht mehr angepasst worden und liege immer noch bei nur 42 Cent pro Kilometer, ergänzt Lederer. Das gehe sich mit praktisch keinem Auto mehr aus.