Hofstallgasse zur Festspielzeit
ORF.at/Georg Hummer
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Kultur

Sehr viele Kartenbestellungen für Festspiele

Das Management der Salzburger Festspiele sieht einem erfolgreichen Kultursommer entgegen. Die Kartenbestellungen lägen nun schon auf dem Niveau des Rekordjahres 2019 – vor der CoV-Krise. Das sagte die neue Festspielpräsidentin Kristina Hammer am Dienstag bei einer Sitzung des Kuratoriums.

Noch einmal durfte Dienstag auch Hammers Vorgängerin Helga Rabl-Stadler teilnehmen, legte sie dem Kuratorium doch ihren letzten – trotz der Lockdowns und CoV-Probleme ausgeglichenen – Jahresabschluss zur Entlastung vor.

Weniger Erlöse aus Vermietung

Die Krise hat dennoch eine Kerbe in die Finanzen der Festspiele geschlagen, besonders was die Vermietung der Häuser betrifft. Diese Einnahmen gingen um 2,8 Millionen Euro auf bescheidene 417.000 Euro zurück. Aus dem Kartenverkauf für Pfingsten und Sommer zusammen wurden im Vorjahr 26,9 Mio. Euro eingenommen, das sind rund vier Mio. Euro weniger als in der Vor-Corona-Saison 2019. Dank Covid-19-Förderungen des Bundes (insbesondere die Kurzarbeitsbeihilfe), des Schutzschirms für die Pfingstfestspiele, der Förderung betrieblicher Testungen sowie hoher Sponsoringerlöse konnte der Salzburger Festspielfonds für 2020/21 letztlich trotzdem ausgeglichen bilanzieren. Die Auslastung lag 2021 bei 91 Prozent, es wurden 227.062 Karten ausgegeben.

Bilanzsumme fast hundert Millionen

Die Bilanzsumme für das Ende September 2021 zu Ende gegangene Geschäftsjahr betrug 95 Mio. Euro, informierte Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der heuer den turnusmäßigen Vorsitz im Kuratorium innehat. Davon konnten 1,25 Mio. Euro den Investitions-Rücklagen und 2,4 Mio. Euro den Programm-Rücklagen zugeführt werden.

In der heutigen Sitzung wurde auch eine neue Aufgabenverteilung im dreiköpfigen Direktorium fixiert: Kristina Hammer bekommt zusätzliche Aufgaben, nämlich zu den Bereichen Sponsoring, Protokoll und Presse nun auch die Bereiche Marketing und Vertrieb (inklusive Kartenbüro).

Wie läuft die Sanierung?

Weiters informierte der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz das Kuratorium über die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser: Nach der Verabschiedung der städtebaulichen Rahmenbedingungen durch den Salzburger Gemeinderat konnte nun die zweite Phase des Generalplaner-Wettbewerbs gestartet werden. Die Wettbewerbsjury hat 15 Büros ausgewählt, welche bis nach Ostern konkrete Vorentwürfe für die in der Auslobungsbroschüre detailliert ausformulierte Aufgabenstellung ausarbeiten sollen. Das Preisgericht zur Prämierung der Wettbewerbssieger findet Mitte Juni statt.

Zehn Kanzler dienten „unter“ Rabl-Stadler

Rabl-Stadler bilanzierte Dienstag auch noch, mit wie vielen Politikern sie es in ihren 27 Jahren als Präsidentin zu tun hatte: neun Bundeskanzler und eine Bundeskanzlerin, zehn Kunstminister, eine Staatssekretärin und zwei Staatssekretäre, drei Landeshauptmänner und eine Landeshauptfrau sowie drei Bürgermeister. Im Haus selbst arbeitete sie mit sechs Intendanten und drei Kaufmännischen Direktoren, drei Konzert-Chefs und sieben Schauspielchefs und einer Schauspielchefin zusammen. Sie verabschiede sich nun mit zwei lachenden Augen, weil sie die Festspiele völlig stabilisiert und als bestes Festival der Welt übergeben könne. Sie habe fast 200 Millionen Euro an Sponsorgelder für die Festspiele aufgetrieben, 23 davon noch für die Jahre 2022 bis 2026.