Frauen arbeiten in einer Schnupperwerkstatt.
ORF/Petra Ottitsch
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Wirtschaft

„Frauen an technischen Berufen kaum interessiert“

Das Interesse von Frauen an technischen Berufen sei geringer denn je, kritisieren Manager in führenden Unternehmen und beim Arbeitsmarktservice (AMS). Trotz vieler Förderprogramme wollen nur wenige junge Frauen in diese Wirtschaftsbereiche, wo man besser verdient und oft auch Jobgarantien hat.

Dauernder Fachkräftemangel und fehlende Lehrlinge sind die eine Seite. Daneben gehen Berufsinitiativen für junge Frauen ins Leere, heißt es aus der Fachwelt.

„Initiativen kommen bei Frauen nicht an“

Lange hat die Wirtschaft gehofft, mehr Frauen in technische Berufe locken zu können. Es gebe aber weiterhin kaum Interesse. Das kritisiert auch Erwin Pilz, Geschäftsführer bei Alba Tooling – ein Hersteller von Fertigungssystemen für hochwertige Industriebauteile in Forstau (Pongau): „Die Erfolge sind sehr überschaubar. Wir waren selbst vor einigen Jahren ein Teil einer solchen Initiative. Aber letztlich ist das nicht bei der Zielgruppe angekommen.“

In dem Forstauer Betrieb suche man dringend zwei bis vier junge Leute, die sich für eine technische Lehre interessieren. So schwierig wie heuer sei das noch nie gewesen, schildert Marketing-Chefin Rosa Siller-Vierthaler: „Einerseits hat es sicher auch mit CoV zu tun, wo das Zusammenkommen nicht funktioniert hat.“

„Viele haben noch immer Hemmungen“

Zu den Lockdowns kämen als bremsende Faktoren die geburtenschwachen Jahrgänge und immer noch vorhandene Hemmungen bei jungen Frauen, in männerdominiertem Umfeld zu arbeiten, so Siller-Vierthaler. Das alles führe dazu, dass weiterhin nur 15 Prozent aller berufstätigen Frauen in Österreich in so genannten MINT-Berufen arbeiten – in den gut bezahlten Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik.