Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
gericht

Betrugsprozess um Autoleasing vertagt

Ein Prozess wegen betrügerischen Autoleasings im Pongau musste am Salzburger Landesgericht am Dienstag neuerlich vertagt werden. Angeklagt ist ein Geschäftsmann, der seine Kunden um rund 400.000 Euro geprellt haben soll.

Der Prozess rund um den mutmaßlichen Betrug mit den angeblich günstigen Leasing-Fahrzeugen sollte am Dienstag fortgesetzt werden. Die zuständige Richterin gab aber ein weiteres Gutachten in Auftrag – damit wurde der Prozesstermin kurzfristig abgesagt und vertagt.

Rund 100 Zeugen könnten befragt werden

Bei dem Verfahren könnten rund 100 Zeugen aus dem Pongau aussagen müssen – dann wird der Prozess wohl viele Monate dauern, mit entsprechenden Kosten für den Steuerzahler. Zeugen haben die Pflicht, zu Gericht zu kommen. Sie bekommen zwar nur Kosten für das öffentliche Verkehrsmittel ersetzt, können aber auch Verdienstentgang einfordern.

Ob es wirklich soweit kommt, ist vom angeklagten 59-Jährigen abhängig. Er bestreitet die Vorwürfe des Betrugs und der Untreue, er sei einfach kein begabter Geschäftsmann, der aber niemanden habe schädigen wollen.

Verein für angeblich günstige Leasingautos

Der Angeklagte gründete einen Pongauer Autoleasing-Verein, dessen etwa 85 Mitglieder sind die Geschädigten. Für etwa 2.000 bis 25.000 Euro Vorauszahlung soll er die günstige Nutzung hochpreisiger Autos versprochen haben. Doch es war laut Staatsanwaltschaft eine „Loch auf, Loch Zu“-Methode. Die meisten der Vereinsmitglieder standen schlussendlich ohne Geld und ohne Auto da. Die Vereinsbeiträge sollen in laufende Vereinskosten und andere Geschäftsideen des 59-Jährigen geflossen sein. Dieser arbeitet nun als Taxifahrer und gibt an, mittellos zu sein. Ob es die rund 100 Zeugen wirklich braucht, werden die nächsten Verhandlungstage zeigen.