Der Sturm hat einen Baum umgeworfen – Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Arnold Klement
Arnold Klement
Chronik

Sturm in Salzburg

Das Sturmtief Ylenia hat jetzt erste Auswirkungen in Salzburg. Bahnstrecken sind unterbrochen, geknickte Bäume behindern Straßen. Auch die Feuerwehren mussten zu mehreren Einsätzen ausrücken.

In der Stadt Salzburg etwa war die Alpenstraße vor kurzem durch umgestürzte Bäume blockiert. Am kleinen Walserberg hat kurz vor dem Grenzübergang ebenfalls ein Baum für Behinderungen auf der B1 gesorgt. Und auch beim Hellbrunner Schlosspark ist ein Baum umgestürzt. Die Stadt Salzburg hat deshalb vorsorglich den Schlosspark, die Hellbrunner Allee, alle städtischen Friedhöfe und die Stadtberge gesperrt.

Ein Schild zeigt, dass der Hellbrunnerpark derzeit gesperrt ist.
ORF/ Arnold Klement

Bisher 20 Feuerwehreinsätze

Laut Landeswarnzentrale waren seit sieben Uhr früh bislang zwölf Feuerwehren 20 -mal im Sturmeinsatz – vorwiegend im nördlichen Flachgau. Gröbere Schäden habe es insgesamt aber nicht gegeben – auch keine Verletzten.

Auf den Flugplan wirkt sich das Wetter mittlerweile ebenfalls aus. Airportsprecher Alexander Klaus berichtet von zwei Stornierungen – einmal betreffe das Ankunft und Abflug einer Maschine aus Istanbul und einmal eine geplante Ankunft aus Düsseldorf.
Auch im Zugverkehr sorgt das Sturmtief für Probleme – so ist der deutsche Bahnkorridor zwischen Rosenheim und Salzburg wegen Schäden unterbrochen. Der Fernverkehr wird über Zell am See umgeleitet.

Mit Spitzen über 100 km/h gemessen

Im Bundesland Salzburg wurden am Donnerstag Sturmspitzen um rund 100 km/h erwartet. Um 14 Uhr wurden am Sonnblick im Pinzgau auf 3.114 Meter Seehöhe Windgeschwindigkeiten von 121 km/h gemessen, am Kolomansberg im Flachgau 118 km/h und auf der Loferer Alm im Pinzgau 98 km/h.

Die höchsten Windspitzen sind rund um Mittag sowie am Nachmittag im nördlichen Flachgau zu erwarten.

Schäden durch Sturm möglich

In den Tälern der Nordalpen werden Windspitzen laut ZAMG zwischen 60 und 80 km/h erwartet, stellenweise sind auch 90 km/h möglich. Im Lungau soll die Sturmfront erst ab Donnerstagnachmittag eintreffen und bis in die Nacht auf Freitag anhalten. Hier werden ebenfalls Windspitzen zwischen 60 und 80 km/h erwartet, auch 90 km/h sind stellenweise möglich. Ab einer Windstärke von 80 km/h kann mit Schäden durch umstürzende Bäume, Plakatwände gerechnet werden, so die Meteorologen. In den Bergen wird aufgrund des Sturmes die Lawinengefahr ansteigen. In weiten Teilen des Landes wird bereits am Abend mit einem deutlichen Nachlassen des Sturmes gerechnet.

Einschränkungen im Liftbetrieb möglich

Durch die Sturmfront könnte es auch zu Beeinträchtigungen in Skigebieten kommen. Wegen der erwarteten Windgeschwindigkeiten dürften einige Liftanlagen im Laufe des Tages abgeschalten werden oder gar nicht in Betrieb gehen. Vor allem starke Windböen seien für den Betrieb der Liftanlagen gefährlich, sagt Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft und Vorstand der Schmittenhöhebergbahnen in Zell am See. Für jede Bahn gebe es genau Vorschriften bis zu welcher Windstärke gefahren werden darf, so Egger.

Katastrophenschutz rät zur Vorsicht

Zu folgenden Verhaltensregeln rät der Katastrophenschutz des Landes Salzburg:

• Lose Gegenstände befestigen oder wegräumen (Balkonmöbel, Blumentöpfe und ähnliches).
• Fensterläden beziehungsweise Rollläden schließen und Markisen einfahren.
• Auf Spaziergänge („Gassi-gehen“) insbesondere im Wald und Parkanlagen verzichten.
• Autos nach Möglichkeit in Garagen abstellen.
• Keine Reparaturarbeiten im Freien während der Sturmspitzen, insbesondere nicht auf Dächer steigen.
• Vorbereitungen für Stromausfälle treffen.
• Vorsicht im Straßenverkehr, insbesondere beim Überholen.
• Verspätungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr einplanen.
• Rechnen Sie im Gebirge mit starken Schneeverfrachtungen und mit noch erheblich höheren Sturmspitzen.
• Auf Informationen über Radio und Fernsehen achten.