Menschenkette für Hochwasserschutz
ORF/M.Schlager
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Chronik

„Hochwasserschutz wichtiger als neue Lifte“

Der geplante Hochwasserschutz im Oberpinzgau dürfe kein Freibrief für alle Baumaßnahmen sein, fordert der Salzburger Naturschutzbund. Es müsste auch über Pisten- und Lifterschließungen nachgedacht werden. Denn das könnte ebenfalls zum Hochwasserschutz beitragen, so die Naturschützer.

Menschenleben würden ganz klar vor Naturschutz gehen – darin sind sich Salzburgs Umweltschutzorganisationen einig. Als Schutz vor weiteren Hochwasserereignissen brauche es die Rückhaltebecken, um den Menschen in den Gemeinden die Angst zu nehmen und ihnen mehr Sicherheit zu geben. Trotzdem mahnen die Naturschützer, nicht nur Schutzbauten in den Tauerntälern zu errichten, sondern auch neue Lifterschließungen zu überdenken. Denn Bodenversiegelungen und Schipisten würden ebenfalls zu mehr Wasserabfluss auf Hängen führen, gibt der Geschäftsführer des Naturschutzbundes, Hannes Augustin, zu bedenken.

„Nicht mehr Lifte, sondern Status Quo erhalten“

Es müsse eine umfassende Betrachtung geben, ergänzt die Landesvorsitzende des Alpenvereins, Claudia Wolf: „Ich möchte auch eine Diskussion über die touristische Wachstumsspirale. Wir brauchen keine Skipisten und Seilbahnerweiterungen mehr, sondern sollten uns auf die Erhaltung des Status Quo konzentrieren.“ Denn das Interesse am Ausbau des Sommertourismus mit neuen Angeboten sei groß, so die Vorsitzende des Alpenvereins.

Schutzbauten sollen in zwei Jahren entstehen

Die Rückhaltebecken in den Tauerntälern als Schutz vor Hochwasser sollen ab 2024 errichtet werden. Details dazu in Neue Rückhaltebecken im Pinzgau geplant (10.02.2022, salzburg.ORF.at). Bis zu acht Standorte für die Dämme sind möglich. Die Kosten liegen bei mindestens 30 Millionen Euro.