Stollen des ehemaligen Salzbergwerkes am Dürrnberg
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Politik

Hallein: Hochwasserschutz schreitet voran

Der erste Bauphase des Hochwasserschutzes in Hallein (Tennengau) ist abgeschlossen: Das Rückhaltebecken für 80 Millionen Liter Wasser ist bereits funktionstüchtig. Für ein weiteres Ausbauprojekt wird nun ein Stollen des ehemaligen Salzbergwerkes genutzt.

Im Raingraben am Dürrnberg ist zu wenig Platz für ein Rückhaltebecken, in dem Wasser aufgestaut werden könnte. Weil das Wasser bei Starkregen aber irgendwo hin muss, wird es durch einen Stollen des alten Salzbergwerkes geleitet. Das ist im steilen Gelände die einzige Möglichkeit große Regenmengen in die richtigen Bahnen zu leiten.

Wasser fließt durch Stollen in die Salzach

Der Stollen führe aus dem Raingraben durch den Berg bis kurz vor die Salzach, sagt Anton Pichler von der Wildbach- und Lawinenverbauung: „10.000 Liter pro Sekunde werden dann über das Auslaufbauwerk in den Stollen eingeleitet. Den Stollen werden wir mit Spritzbeton sichern. Das Wasser kommt dann im Salzachtal heraus. Dort wird es über eine Rohrleitung in die Salzach geleitet.“

„Ausgang“ des Stollens
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Hier kommt das Wasser heraus und wird dann über ein Rohr in die nahegelegene Salzach geleitet.

Mehrere Hochwasserbauten notwendig

Um ein weiteres Hochwasser in der Altstadt zu vermeiden reicht ein Projekt aber nicht aus. Denn mitten in der Stadt münden gleich mehrere Bäche in den Kothbach, der im Sommer des Vorjahres die Halleiner Altstadt verwüstet hat. Mehr dazu in Kothbach überflutet Halleiner Altstadt (salzburg.ORF.at, 17.07.2021).

Rückhaltebecken am Dürrnberg biete schon guten Schutz

Das erste Teil des Halleiner Hochwasserschutzprojektes ist bereits fertiggestellt. Das neue Rückhaltebecken am Dürrnberg kann 80 Millionen Liter Wasser fassen. Dort war der Bau eines Rückhaltebeckens aufgrund des ausreichenden Platzes möglich. Damit ist Hallein nun für den Fall eines neuerlichen Hochwasser bereits gut gerüstet, sagt der Bürgermeister der Stadt Hallein, Alexander Stangassinger (SPÖ): „Wenn wieder ein Hochwasser wie im vergangenen Jahr kommen würde, würde das jedenfalls schon Entlastung bringen. Damit wäre die Situation eine andere.“

Kompletter Schutz 2023 fertig

Alle Hochwasserprojekte kosten insgesamt 6,3 Millionen Euro. Den größten Teil übernimmt der Bund, ein Drittel übernimmt die Stadt Hallein, den Rest das Land Salzburg. „Zusätzlich haben wir dann noch die Kosten für die Grundablösen und die Entschädigungszahlungen aller Grundbesitzer. Die Stadt hat ja Grund für die Hochwasserprojekte erworben“, so Stangassinger.

Wenn alles nach Plan läuft sind die Bauwerke bis Ende nächsten Jahres fertig. Die Stadt Hallein ist dann vor einem 100-jährigen Hochwasser geschützt.