Chronik

Aufregung um Abschiebung von 13-Jährigem

In Salzburg sorgt die geplante Abschiebung eines 13-jährigen aus Aserbaidschan für Aufregung. Er ist vor sechs Jahren mit seinen Eltern nach Salzburg gekommen, geht hier zur Schule und hat hier Freunde gefunden. Sein Asylantrag ist allerdings von mehreren Instanzen abgelehnt worden.

Husein Salimov ist 2016 – im Alter von acht Jahren – mit seinen Eltern aus Lenkoran im Süden von Aserbaidschan nach Österreich gekommen. Hintergrund sollen Schwierigkeiten mit privaten Kreditgebern gewesen sein. Die Familie stellte damals einen Asylantrag und wurde seither in einer Unterkunft in der Alpenstraße in der Stadt Salzburg untergebracht.

„Husein und seine Eltern sind gut integriert“

Bis zum vergangenen Wochenende lebte der mittlerweile 13-Jährige dort mit Mutter und Vater. Er besuchte die Neue Mittelschule im Campus Mirabell und engagierte sich im Tischtennisverein. Der Vizepräsident des UTTC Salzburg, Walter Windischbauer, kennt den Burschen gut. „Er hat in seiner früheren Heimat schon gespielt. Er ist extrem freundlich, höflich und hat fleißig trainiert. Er ist fast täglich nach der Schule ins Training gekommen und war eifriger als andere. Ich habe auch die Eltern kennengelernt und mit ihnen über das langwierige Asylverfahren gesprochen. Sie sind seit über fünf Jahren in Österreich und – aus meiner Sicht – gut integriert“, betont Windischbauer.

Aserbaidschan sei sicheres Herkunftsland

Juristisch gesehen ist die Sache allerdings klar. Das Asylverfahren ist in den vergangenen Jahren durch mehrere Instanzen gegangen. Auch ein Antrag auf humanitäres Bleiberecht hat keinen Erfolg gebracht. Laut dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, bestehe für die Familie bei einer Rückkehr nach Aserbaidschan keine Gefahr für Leib und Leben. Zudem seien die Eltern des Buben mittellos und würden dem österreichischen Sozialsystem zur Last fallen.

„Mutter will arbeiten, darf aber nicht“

Diese Begründung kann Windischbauer nicht nachvollziehen, wie er sagt. Zwar könne der Vater nicht gut Deutsch, der 13-Jährige und seine Mutter aber sehr wohl. „Die Mutter hat in einem Hotel als Reinigungskraft eine Arbeitsstelle gefunden. Sie hat auch Deutschkurse besucht. Ich habe mich bemüht eine Wohnung für die Familie zu finden, was auch gelungen ist. Sie darf allerdings ohne Aufenthaltserlaubnis nicht arbeiten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz“, kritisiert Windischbauer.

13-Jähriger soll am Dienstag abgeschoben werden

Gemeinsam mit dem Anwalt der Familie, Kurt Jelinek, wolle er jetzt noch alles versuchen, um die Abschiebung zu verhindern. Geplant ist sie für Dienstag.