Pflegepersonal
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Erleichterungen für Pflegepersonal gefordert

Gewerkschaft und SPÖ fordern angesichts des Pflegemangels rasche Erleichterungen für das Pflegepersonal. Konkret geht es um die Bezahlung von Pflegekräften schon während der Ausbildung sowie um weniger Dokumentationspflichten bei der täglichen Arbeit im Seniorenheim.

Die Coronavirus-Omikron-Welle verschärft die Personalnot in den Salzburger Seniorenheimen noch einmal zusätzlich. Alleine in den Heimen der Stadt Salzburg können zurzeit über 90 Pflegebetten nicht genutzt werden, weil es an Pflegekräften mangle. Und es würden wöchentlich mehr werden, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ): „Jede Woche kommen ein bis zwei Betten dazu, weil wir aufgrund des Personalmangels die Menschen nicht betreuen können.“

Dokumentation sehr zeitaufwendig

Die Omikron-Welle zeige deutlich auf, wie dünn die Personaldecke sei. Deshalb solle das Land Salzburg die Dokumentationspflichten der Pflegerinnen und Pfleger reduzieren. Diese würden täglich rund zwei Stunden der Arbeitszeit in Anspruch nehmen, so Hagenauer. Zudem müsse die Pflegeausbildung endlich attraktiver werden, indem die angehenden Pflegerinnen während der Ausbildung normal bezahlt werden, so wie etwa Polizisten. Das fordert neben Hagenauer auch der Gewerkschaftsbund in einem offenen Brief.

Landesregierung verweist auf Bund

Um diese Forderung erfüllen zu können, warte das Land aber auf Geld vom Bundesministerium, sagt Landessozialreferent Heinrich Schellhorn (Grüne): „Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat dafür 50 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Salzburg könnte mit circa drei Millionen Euro davon profitieren. Ich hoffe, dass die Richtlinien für die Vergabe dieser Gelder möglichst schnell kommen. Das dürfte hoffentlich nicht mehr lange dauern.“ Die Dokumentationspflichten für die Pflegekräfte seien dagegen in Bundesgesetzen geregelt. Das Land habe darauf keinen Einfluss, so Schellhorn.