Wirtschaft

„Made in Salzburg“ bei Olympia im Einsatz

Nicht nur sportlich ist Salzburg bei den Olympischen Spielen in Peking vertreten. Auch heimische Skiproduzenten, Kommunikationssysteme oder Zutrittskontrollen „made in Salzburg“ sind bei Olympia im Einsatz. Marktbeobachter sehen großes Potenzial am chinesischen Markt.

Zum Beispiel eröffnet Salzburg mit digitalen Zutrittssystemen die Olympische Welt. Die Technologie der Salzburger Firma Axess ist in China im Einsatz, etwa in der Österreichischen Botschaft in Peking oder im Olympischen Austragungsort „Gentin Skiresort Secret Garden“. „Seit 2012 verwenden sie unser System – Hardware und Software“, sagte Yisheng Xu, Geschäftsführer von Axess China.

Gesichtserkennung beim Einlass ins Skigebiet

Seit zehn Jahren ist Axess in China tätig. Von den 33 chinesischen Kunden sind 18 Skigebiete. Für sie hat Axess extra Produkte entwickelt, die es in Europa aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht gibt, wie etwa Zutrittssysteme mit Gesichtserkennung. „´face-recognition´ ist in China ein Technologiestandard und üblich. Nur für uns in Europa ist es unüblich. In China sind beispielsweise alle Skigebiete von uns ausgerüstet mit ´face-recognition´-Kameras“, erklärte Marketingleiterin Claudia Wuppinger. Für Axess ist China derzeit noch ein verhältnismäßig kleiner Markt, das Unternehmen sieht aber Wachstumspotential.

Gesichtserkennung-Zutrittssystem Axess
ORF
Zutrittssysteme mit Gesichtserkennung wurden extra für den chinesischen Markt entwickelt

24 Prozent mehr Exporte nach China

Von dieser Entwicklung könnte das ganze Bundesland Salzburg profitieren. Im ersten Halbjahr 2021 hat Salzburg Waren im Wert von 73 Millionen Euro nach China exportiert, das sind um 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Wirtschaft erhole sich langsam von der Coronapandemie und auch Olympia dürfte eine Rolle spielen. „Die Wirtschaft wird das hoffentlich auch im Nachklang noch gut nutzen können“, sagte Thomas Albrecht, Leiter des Bereichs Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Salzburg.

„Made in Salzburg“ bei Olympia im Einsatz

Marktbeobachter sehen großes Potenzial am chinesischen Markt.

Der Handel mit China ist wegen Themen wie Menschrechtsverletzungen oder auch Umweltverschmutzung aber nicht unumstritten. „Man darf aber bei all dieser Diskussion nicht vergessen, dass wenn Absatzmärkte abbrechen würden, müssten wir das in anderen Destinationen erwirtschaften“, so Albrecht.

Image und Werbewert für Unternehmen

Bei den Olympischen Spielen geht es vielen Unternehmen auch um den Werbewert. Zum siebenten Mal ist die Bierbrauerei Stiegl olympischer Partner. Stiegl verkauft im Ausland aber das meiste Bier nach Nordamerika, in China geht es also eher ums Image und nicht ums Geschäft. „In dem Fall ist es für uns kein Mehrwert, weil für das Exportgeschäft ist China kein relevanter Markt. Für unsere Sportler ist es ein Stück Heimat, das wir nach China schicken“, so Thomas Gstaltmaier, Verkaufsleiter von Stiegl in Österreich.