Soziales

Mobile Psychiatrie reduziert Klinikaufenthalte

Die mobile Hilfe für Betroffene von psychischen Erkrankungen wirkt. Die vor drei Jahren als Pilotprojekt gestartete Unterstützung zuhause habe Klinikaufenthalte um und 70 Prozent reduziert. Die Nachfrage sei aber höher als das Angebot, das soll jetzt ausgebaut werden.

Insgesamt 230 psychisch erkrankte Personen haben die beiden Teams von der Christian-Doppler-Klinik in der Stadt Salzburg und dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach (Pongau) in den vergangenen drei Jahren zu Hause besucht. Mehr als 60 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Ihre Lebensqualität habe sich durch die Hausbesuche deutlich verbessert, erklärte der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl(ÖVP) – die Dauer der Klinikaufenthalte sei um 70 Prozent zurückgegangen.

Doppelt so viele Fachkräfte nötig

Das Erfolgsmodell soll weiter ausgebaut werden: Aktuell gibt es für die integrierte psychiatrische Versorgung insgesamt zehn Vollzeitstellen im Land – fünf im Norden, fünf im Süden. „Heuer kommen noch einmal 1,5 Stellen pro Region dazu. Bis wir eine wirklich gute Versorgung haben müssen wir ungefähr pro Team doppelt so viele Mitarbeiter wie jetzt haben“, so Stöckl. Das sei zwar schwierig, weil Psychiater, Psychologen und andere Fachkräfte nicht leicht zu bekommen seien – trotzdem bleibe er zuversichtlich, ergänzte der Gesundheitsreferent.

Zusätzliches Geld ab dem nächsten Jahr

Bislang gab das Land rund 800.000 Euro pro Jahr für die mobile psychiatrische Betreuung im Land aus. Knapp über 130.000 Euro steuerte die Österreichische Gesundheitskasse bei. Ab 2023 soll mehr Geld in das Projekt fließen – abhängig davon, wie viele neue Kräfte zu bekommen sind.