Arzt Untersuchung Blutdruckmessen
stokkete – stock.adobe.com
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Politik

„Impfgegner bedrohen Ärzte massiv“

Ärzte, die sich öffentlich für das Impfen aussprechen, seien massiven verbalen Angriffen ausgesetzt, heißt es aus dem Landesspital. Geschäftsführer Paul Sungler spricht von Morddrohungen, die er erhalten habe. Auch der Infektiologe Richard Greil – der immer wieder harte Lockdowns forderte – sei bedroht worden.

Das Aggressionspotenzial der Maßnahmengegner sei extrem hoch, sagte der Klinik-Geschäftsführer dem ORF.

„Wahnhafte Vorstellungen bei manchen“

Neben Morddrohungen gegen Mediziner habe es auch aggressive Schriftzüge an Gartenmauern der Landeskliniken gegeben. In den Spitälern selbst seien Wachdienstler im Einsatz. Bei Vorfällen müsse die Polizei verständigt werden, so Paul Sungler. Ein Zutrittssystem mache es möglich, dass die Türen versperrt werden können und nur das eigene Personal und Patienten in die Gebäude kommen. Er selbst sei vorsichtiger geworden, sagt Sungler.

„Impfgegner bekommen zu viel Aufmerksamkeit“

Es gebe bei manchen eine „wahnhafte Wahrnehmung von Informationen“, die „wissenschaftlich nicht belegbar“ seien, sagt dazu Christoph Fürthauer, Sprecher der niedergelassenen Ärzte.

Auch Holger Förster berichtet als Impfreferent der Salzburger Ärztekammer von verbalen Angriffen. Die Bewertungsplattform im Internet habe er deshalb gestoppt, körperliche Bedrohungen gegen ihn habe es bisher nicht gegeben, so der Kinderarzt. Derzeit würden Impfgegner und radikale Gruppierungen viel Aufmerksamkeit bekommen, sagt Förster. Er verlangt, dass die große Mehrheit, die geimpft sei, auch dazu stehen solle. Das seien 80 Prozent der Bevölkerung.