Politik

Neue Rückhaltebecken im Pinzgau geplant

Der Hochwassersschutz im Oberpinzgau reicht nicht mehr aus, das zeigte das Hochwasser im Juli 2021. Am Freitag sind die Pläne für neue Rückhaltebecken im geschützten Nationalpark Hohe Tauern vorgestellt worden. Das sei notwendig, damit die Gebirgstäler bewohnbar bleiben.

Die Bilder vom vergangenen Sommer sollen sich nicht wiederholen. Der Klimawandel und Starkregen führen dazu, dass Hochwasser häufiger vorkommen. Die Gebirgstäler sind besonders betroffen. Der Hochwasserschutz in Mittersill war im vergangenen Juli ausgereizt. „Für den gesamten Oberpinzgau ist das eine Überlebensfrage, keine Haltungsfrage oder Kür. Daher ist das ein unabdingbarer Wunsch, von dem wir das Gefühl haben, dass er jetzt sehr dynamisch begleitet wurde“, sagte der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler (VIERT).

Acht Standorte für Rückhaltebecken geeignet

Die Oberpinzgauer Bürgermeister verlangen Schutzmaßnahmen, die so schnell wie möglich umgesetzt werden sollen. Berechnungen der Experten haben ergeben, dass acht Standorte im Krimmler Achental, im Obersulzbachtal, im Habachtal, im Hollersbachtal und im Felbertal für Rückhaltebecken geeignet sind. Damit kann ein Drittel des Wassers auf den Almböden gestaut werden und dann langsam abfließen. „Natürlich geht es um den Schutz der Menschen im Pinzgau und des Lebensraums und wir haben auch voriges Jahr gesehen, was die Natur anrichten kann“, sagte Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).

Pläne Rückhaltebecken Tauern
ORF
Acht Standorte sind für Rückhaltebecken geeignet

Kostenuntergrenze bei 30 Millionen Euro

„Wir rechnen mit einem großen Betrag. Die Unterkante ist bei 30 Millionen Euro und die haben wir und müssen wir haben, um diese Region zu retten“, so Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Bei Hochwasser kommen in Mittersill zwei Drittel der Wassermengen aus den Tauerntälern. Deshalb soll das Wasser dort zurückgehalten werden: „Wir haben Gespräche mit Grundeigentümern geführt, das war auf vernünftiger Basis, damit der Talraum weiterhin besiedelt bleiben kann. Folgedessen haben wir den Retentionsraum in den Tälern drinnen“, erklärte der Bramberger Bürgermeister Hannes Enzinger (ÖVP).

Pläne für Hochwasserschutz im Pinzgau

In den Tauern sind neue Rückhaltebecken geplant

Schutz ab dem Jahr 2024 möglich

Die Grundeigentümer müssen entschädigt werden, wenn sie ihre Flächen zur Verfügung stellen und die Almböden unter Wasser stehen. Geplant sind Schutzwälle, die Schutz bieten und die Landschaft möglichst wenig verändern sollen. Die neuen Rückhaltebecken sollen den Oberpinzgau ab dem Jahr 2024 schützen.