illegale Glücksspielautomaten
Landespolizeidirektion Salzburg
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Chronik

Wieder illegales Glücksspiellokal ausgehoben

Die Salzburger Polizei hat am Mittwoch im Bahnhofsviertel in der Stadt Salzburg ein illegales Glücksspiellokal ausgehoben. Beamte folgten einer Frau, die ein vermeintlich aufgelassenes Geschäftslokales betrat und entdeckten dort elf illegale Glücksspielautomaten.

Beamte einer Streife hatten die Frau am Mittwochabend beim Betreten eines Geschäftslokales beobachtet, das aufgrund der zugeklebten Fenster wie aufgelassen aussah. Die Polizisten reagierten blitzschnell und gelangten so gemeinsam mit der Frau in die Räumlichkeiten, wo sie das illegale Casino entdeckten, berichtete die Landespolizeidirektion am Donnerstag.

Polizei vermutete dort schon länger illegales Casino

Dass hinter den verklebten Auslagen verbotenerweise dem Glücksspiel nachgegangen wird, haben Polizei und Finanzpolizei schon länger vermutet. Der Einlass sei bisher aber nicht gewährt worden, sagte Polizei-Sprecherin Nina Laubichler. Als aber am Mittwochabend eine Streife vorbeifuhr und die Frau an der Tür sah, sprang der Beifahrer sofort aus dem Wagen und gelangte so gemeinsam mit der Frau ins Casino. Der zweite Beamte folgte ihm kurz darauf nach und sie verständigten die Finanzpolizei.

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Eingang illegales Glücksspiellokal
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Überwachungskameras illegales Glücksspiellokal
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illegale Glücksspielautomaten
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Mehrere tausend Euro in Automaten vermutet

Insgesamt entdeckten die Beamten elf illegale Automaten, die beschlagnahmt wurden und später vernichtet werden sollen. Wieviel Spielgeld sich darin befindet, muss erst erhoben werden. Üblicherweise seien es mehrere tausend Euro pro Automat, sagen Glückspiel-Spezialisten von der Landespolizeidirektion. Im Lokal befanden sich insgesamt acht Personen, sie gaben an Kunden zu sein.

Hintermänner schwierig aufzuspüren

Die Polizei hofft, über den Eigentümer der Liegenschaft den Casino-Betreiber zu ermitteln. Sicher ist das aber keineswegs, denn laut Laubichler würden beim illegalen Glückspiel teilweise auch Strohmänner als Pächter der Räumlichkeiten auftreten. An die Hintermänner zu gelangen sei eine zeitaufwändige Angelegenheit, so die Ermittler. Oft würden die Lokale auch schon wenige Tage nach der behördlichen Schließung verbotenerweise wieder aufsperren und weitermachen, bis es zur nächsten Razzia kommt.

„Jede Gesetzeslücke wird genutzt“

Meist kennen die Betreiber auch alle Gesetzeslücken und setzen auf Tricks, um sich vor der Finanzpolizei zu schützen. So lassen sie etwa nur Personen ins Lokal, die sie bereits kennen und installieren neben Videokameras an den illegalen Glückspielautomaten sogenannte Not-Stopp-Schalter. Damit unterbrechen sie dann gegebenenfalls den Stromzufluss. Denn nur Geräte in Betrieb dürfen beschlagnahmt werden.

Illegales Glücksspiel floriert in Salzburg

Salzburg ist laut Finanzministerium neben Wien und Oberösterreich ein Hotspot des illegalen Glücksspiels. Im Vorjahr sind laut Salzburger Polizei allein bei uns 108 illegale Automaten beschlagnahmt worden.