Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
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Politik

Kritik an Impfpflicht: Praxisfragen ungeklärt

Neben anderen kritisiert auch Salzburgs Landesregierung bei der Impfpflicht das Fehlen einer einheitlichen Lösung. Das Datensystem ELGA erfasse Impfbefreiungen bisher nicht. Und es gebe kein Verzeichnis über die Teile der Bevölkerung, die ausgenommen sind. Zudem sei der Datenschutz ungeklärt. Die Ärztekammer schließt sich der Kritik mit eigenen Argumenten an.

Allein beim Gesundheitsamt der Stadt Salzburg gingen innerhalb der letzten drei Wochen rund hundert Anfragen für Impfbefreiungen ein – alle mit medizinischem Hintergrund. Auch bei den Bezirkshauptmannschaften gebe es viele Anfragen, sagt Michaela Rohrmoser, Lungauer Bezirkshauptfrau und Gesundheitssprecherin aller Salzburger Bezirkshauptmannschaften.

Von den Gesundheitsbehörden aus Stadt und Land heißt es dazu, „Details zu den Vorgaben des Gesundheitsministeriums“ seien „noch in Arbeit“. Deshalb würden derzeit keine Impfbefreiungen ausgestellt.

Ärztekammer für Beschränkung auf Ambulanzen

Wird es einen Ansturm auf Spitäler geben – beim Thema Impfbefreiungen? Christoph Fürthauer ist Vizepräsident der Salzburger Ärztekammer: „Es wäre sicher vorteilhaft gewesen, die Formulierung in der Verordnung der Bundesregierung auf die wenigen Spitalsambulanzen zu beschränken, die regelmäßig Menschen mit schweren Immundefekten bzw. jene Menschen betreuen, deren Behandlung die Wirksamkeit der Impfung verhindert.“

„Gnadenfrist“ bis 15. März

In Salzburg sind derzeit 55.000 Personen, die älter als 18 sind, weder geimpft noch genesen. In der ersten Phase der Impfpflicht, die bis 15. März lauf soll, könnten alle Ungeimpften ihre erste Spritze nachholen, heißt es.