Bagger und Radlader arbeiten an der Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
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Umwelt

Letzter Bauabschnitt für Au-Renaturierung

Die großangelegte Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf (Flachgau) zum Naturpark Salzachauen ist kurz vor dem Abschluss: Bis März soll der letzte Teil der Baggerarbeiten abgeschlossen sein. An einer Erweiterung des Naturparks wird verhandelt.

Derzeit sieht die bald renaturierte Au noch aus wie eine Mondlandschaft: Bagger, Radlader und Schubraupen bewegen seit November im Auftrag des Landes Salzburg auf 37 Hektar ehemaligem Agrargebiet 30.000 Kubikmeter Erde, damit sich hier schon bald wieder seltene Tier- und Vogelarten ansiedeln: Seltene Vögel wie Kiebitz, Feldlerche und Neuntöter sollen hier ein Zuhause bekommen – was angesichts der aktuellen Arbeiten schwer vorstellbar ist.

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Bagger und Radlader arbeiten an der Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
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Bagger und Radlader arbeiten seit November an der Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
Umgebaggerte Fläche der Weitwörther Au bei Nußdorf im Winter
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In dem Bereich soll eine naturnahe Kulturlandschaft entstehen
Bagger und Radlader arbeiten an der Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
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Bis in den März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein
Informationstafel zur Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
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Die Arbeiten betreffen den letzten Teil des Naturparks Salzachauen in Weitwörth
Bagger arbeitet an der Renaturierung der Weitwörther Au bei Nußdorf
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Bereits renaturierter Teil der Weitwörther Au bei Nußdorf aus der Luft im Frühjahr 2020
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Der größere Teil der renaturierten Au wurde bereits im Frühjahr 2020 fertiggestellt

„Artenreiche Wiesenlandschaft statt Maisäckern“

„Das ist ein wildes Bild. Aber das Ganze dient dazu, eine neue Landschaft zu schaffen, eine naturnahe Kulturlandschaft“, sagt Projektleiter Bernhard Riehl. Bis Anfang März sollen die Baggerarbeiten abgeschlossen sein, so Riehl: „Wo wir bisher am Rand des Natura-2000-Gebiets Salzachauen Maisäcker hatten oder intensive Getreideäcker – auch mit Pestizid –, wollen wir in Zukunft eine artenreiche Wiesenlandschaft schaffen. Dazu verwenden wir spezielles Saatgut.“

Der größte bauliche Eingriff auf dem Gelände sei „eine Flutrinne, die wir schaffen – in Anlehnung an einen früheren Salzach-Altarm“, ergänzt Riehl. „In den sind Amphibientümpel integriert – also Gewässer verschiedenster Art.“

Letzter Abschnitt bei Au-Renaturierung

Auch als Naherholungs- und Naturkunde-Ziel gedacht

Gut 20 Hektar Ackerflächen soll es auch nach der Renaturierung geben – sie müssen künftig aber biologisch bewirtschaftet werden.

Zudem sollen Spazierwege, Vogelbeobachtungsstationen und Tümpel auch unweit der Lokalbahnstation Nußdorf-Weitwörth zur Naherholung einladen: „Mir ist der Bildungsaspekt auch ganz wichtig: Was man kennt, das schützt man auch“, sagt Bildungs- und Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). „Ich orte, dass Kinder und Jugendliche Dinge nicht erleben durften, die ich in meiner Kindheit ganz selbstverständlich erlebt habe.“ So erfreue sich etwa die Bildungswerkstatt im bereits fertig renaturierten Teil der Au großer Beliebtheit.

Verhandlungen über Ausdehnung auf Antheringer Au

Rund sieben Millionen Euro investiert das Land Salzburg in die Weitwörther Au. Verhandlungen für eine Ausdehnung der Naturschutzmaßnahmen auf die benachbarte Antheringer Au haben bereits begonnen.

In Weitwörth wird noch in diesem Frühjahr heimisches Saatgut ausgebracht: „Dann wird’s im Frühsommer schon grün werden“, sagt Projektleiter Riehl. „Wenn die Besucher dann nächstes Jahr in die Au kommen, werden sie kaum mehr merken, dass das Ganze menschengemacht ist. Sie werden dann spüren und empfinden: ‚Das sieht eigentlich natürlich aus‘ – als wenn es immer so gewesen wäre.“