Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Impfpflicht kommt, Impfbereitschaft geht

Die im Februar in Kraft tretende allgemeine CoV-Impfpflicht hat der Impfbereitschaft kaum Anschub gegeben. In Salzburg sind rund 135.000 Personen ungeimpft, Genesene inklusive. Bei weiteren knapp 26.000 Zweifachgeimpften verliert der Grüne Pass am Dienstag seine Gültigkeit.

Aktuell sind rund 72 Prozent aller Salzburgerinnen und Salzburger ab fünf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern befinden wir uns damit im unteren Mittelfeld, sagt Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik. „Salzburg liegt bei der Impfquote leicht vor Oberösterreich und Kärnten und etwa gleichauf mit Vorarlberg. Die anderen Bundesländer liegen rund zwei Prozentpunkte vor uns, Niederösterreich und das Burgenland noch deutlicher“, so Filipp.

Höchste Impfquote in Dienten

Innerhalb Salzburgs ist die Gemeinde Dienten (Pinzgau) der Spitzenreiter bei der Impfquote: 83,5 Prozent ist bundeslandweit der einzige Wert im 80-prozentigen Bereich. Schlusslicht ist St. Koloman (Tennengau) mit einer Impfquote von 53,6 Prozent.

Meisten Impfungen sind weiterhin Drittstiche

Unmittelbar nach der Ankündigung der 2G-Pflicht in Handel und Gastronomie sowie der allgemeinen Impfpflicht ist die Impfbereitschaft zwar deutlich gestiegen. Die meisten Impfungen entfallen aber auf die Booster- bzw. Drittimpfungen. Besonders deutlich sanken die Zahlen seit dem Jahresbeginn. Vergangene Woche wurden nicht einmal mehr 10.000 Dosen pro Woche gespritzt, möglich sind 50.000.

Bis zu 60.000 Salzburger von Impfpflicht betroffen

Insgesamt sind aktuell noch etwa 135.000 Salzburgerinnen und Salzburger ab fünf Jahren komplett ungeimpft. Die Impfpflicht gilt allerdings auch erst ab 18 Jahren. Zieht man dementsprechend die Jüngeren ab, bleiben rund 90.000 tatsächlich Impfpflichtige über. „Von diesen rund 90.000 kann man sagen, sind 30.000 bis 40.000 innerhalb der vergangenen 180 Tage genesen. Die sind derzeit also auch noch nicht impfpflichtig. Das heißt, es bleiben ab morgen zwischen 50 und 60.000 Personen für die die Impfpflicht greift. Die anderen, die jetzt genesen sind und noch keine Impfung haben, folgen dann natürlich Schritt für Schritt“, so Filipp.

Land zeigt sich optimistisch

Die Landesstatistik geht davon aus, dass die Impfbereitschaft wieder steigt. „Ich denke, dass es durchaus Menschen gibt die durch die aktuelle Situation und die Diskussion rund um die Zertifikate und die Impfplicht verunsichert sind und sich konkrete Vorgaben wünschen, die wir auch aus Wien erwarten dürfen und die sicher auch in Bälde konkretisiert werden“, sagt Rainer Pusch, Impfkoordinator Land Salzburg.

Impfdefizit wäre rasch aufgeholt

Theoretisch ließe sich das Impfdefizit in Salzburg übrigens rasch aufarbeiten. Pro Woche könnten 50.000 Dosen verimpft und damit in nicht einmal drei Wochen die restlichen ungeimpften Salzburger immunisiert werden.