Imkerin steht unter blühenden Kirschbäumen und kontrolliert eine Bienenwabe
APA/dpa/Patrick Seeger
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Landwirtschaft

Mehr Imkerinnen, größere Professionalisierung

Immer mehr junge Frauen interessieren sich dafür, Bienenvölker als Imkerinnen zu betreuen. Das Interesse bei Nachwuchskursen sei hoch, sagt die Landes-Imkereigenossenschaft. Sie will die Imkerei in den nächsten Jahren auch mehr professionalisieren.

Ein Salzburger Imker betreut aktuell durchschnittlich acht bis zehn Bienenvölker. Und das Interesse von Jungen sei da, sagt Thomas Renner von der Landes-Imkereigenossenschaft: „Was sehr, sehr positiv ist: Da rücken jetzt viele junge Frauen nach. Beim jüngsten Neueinsteiger-Seminar betrug der Altersdurchschnitt 28 Jahre, 60 Prozent der Teilnehmer waren weiblich. Die haben einfach einen anderen Blick, ein anderes Verständnis“ – nämlich Dinge, die immer so gemacht wurden, zu hinterfragen.

Und ein weiteres Ziel hat Rener: „Wir versuchen, da in Richtung Professionalisierung zu gehen – wirklich in Richtung Nebenerwerb, nicht nur die Hobby-Imkerei.“ In ganz Salzburg betreuen 2.600 Mitglieder des Landesimkerei- und Bienenzuchtvereins fast 30.000 Völker.

Vergangene Jahre für Bienenvölker schwierig

Allerdings: Grundsätzlich waren die vergangenen drei Jahre für Salzburgs Bienenvölker und Imker sehr schwierig – mit geringen Honigmengen und teilweise sogar mit Totalausfällen. Im Tennengau und Pongau habe es 2021 praktisch keinen Honig gegeben, betont Renner: „Das hat mit dem Frühling und dem Saisonverlauf zu tun. Es war zur Blütentracht einfach zu kalt. Und es war dann für die Waldtracht zu trocken. Es gibt ja zwei Honige: Das, was wir landläufig als Waldhonig bezeichnen, kommt ja nicht vom Nektar der Blüten, sondern von den Honigtau-Erzeugern. Die brauchen natürlich eine Feuchtigkeit des Bodens, damit der Baum dann die Feuchtigkeit über den Stamm in die Krone hinaufbringt – da sitzen dann die Honigtau-Erzeuger. Da war’s einfach zu trocken, das hat einfach nicht gepasst.“

Im Lungau und Pinzgau gab es zwar Gebirgshonig – wenn auch in geringeren Mengen als früher. Im Flachgau gab es Waldhnonig, aber dort setzte der Hagel Wäldern, Wiesen, Blumen und Blüten zu. Auch die Varroa-Milbe ist immer noch ein Problem.