In der Pfarrkirche von Werfenweng trafen sich am Montagvormittag der Bürgermeister, der Vizebürgermeister, ein weiterer Gemeindevertreter und die Amtsleiterin um der Opfer des Lawinenunglücks vor 40 Jahren zu gedenken. Am 31. Jänner 1982 wurden 14 Jugendliche und drei Betreuer einer Schule in Berchtesgaden (Bayern) bei einer Skitour zur Ellmaualm von einer riesigen Lawine erfasst. 13 Menschen starben.
Bergretter kamen zur Gedenkfeier
300 Bergretter rückten damals zu dem Einsatz aus, um in der Nacht bei Nebel, Schneefall und Sturm in dem tiefen Kessel nach den Verschütteten zu suchen. Zwei der Retter, die bei dem Einsatz vor 40 Jahren dabei waren, kamen am Montag zu der Gedenkfeier nach Werfenweng. Sie erinnern sich noch gut an die dramatischen Ereignisse.
Einsatz unter Lebensgefahr
„Wir haben zuerst gar nicht gesehen wo die Lawine ist. Es war alles ein Grau in Grau. Erst oben waren die Lawinenkegel sichtbar. Dann haben wir die Lawinenhunde angesetzt“, sagt Hans Jörg Pfeiffer, Bergretter und Hundeführer aus Abtenau. „Wir haben in Gruppen gearbeitet. Dort wo Hund oder Lawinenpieps angeschlagen haben, haben die Gruppen die Verschütteten ausgegraben“, erinnert sich Herbert Burian, Bergretter aus Werfen. Dass der für die Rettungskräfte lebensgefährliche Einsatz ohne Zwischenfälle blieb, grenzt aus heutiger Sicht an ein Wunder. Eine Fluchtmöglichkeit aus dem tiefen Graben hätte im Fall einer weiteren Lawine nicht bestanden, hieß es im Protokoll des damaligen Einsatzleiters.
„Gesamte Gemeinde stand unter Schock“
Nach dem Unglück habe die Gemeinde Werfenweng unter einer Art kollektivem Schock gestanden, erinnert sich der Bürgermeister: „Ich kann mich an die Trauerfeier erinnern. Ich war mit einem Bläserquartett in der Pfarrkirche in Werfen dabei. Damals waren in der Kirche die 13 Särge aufgebahrt. Das war ein Anblick, den man nie vergessen wird. Die Angehörigen sind dorthin gekommen und das war wirklich ein sehr trauriger Moment“, sagt Peter Brandauer (ÖVP), der seit 1989 Bürgermeister von Werfenweng ist.
Chronologie des Lawinenunglücks
14 Jugendliche und drei Betreuer einer Schule in Berchtesgaden (Bayern) sind damals am 31. Jänner 1982 unter Leitung eines Bergführers zu der Skitour zur Ellmaualm im Tennengebirge aufgebrochen. Trotz widrigster Wetter- und Schneeverhältnisse ließ sich die Gruppe von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Nach etwa zweieinhalb Stunden Aufstieg brach der Leiter der Gruppe die Tour schließlich doch ab. Bei der darauffolgenden Abfahrt erfasste aber eine riesige Nassschneelawine die Gruppe und verschüttete alle Mitglieder. Vier von ihnen konnten noch lebend geborgen werden, für die restlichen 13 kam jede Hilfe zu spät.