Soziales

Personalnotstand in der Pflege spitzt sich zu

In der Landeshauptstadt erreicht der Personalengpass in der Pflege laut Magistrat ein neues Niveau: 100 Plätze können in den städtischen Seniorenhäusern derzeit nicht vergeben werden, weil das Personal dafür fehlt. Ähnlich dramatisch sei die Situation auch in der mobilen Pflege.

4.000 Seniorinnen und Senioren sind in der Stadt Salzburg pflegebedürftig und leben noch in den eigenen vier Wänden – zu ihnen kommen mobile Pflegeteams, sie werden von Angehörigen betreut oder die Senioren warten auf einen Platz in der mobilen Pflege. 1.500 Menschen werden in den städtischen Seniorenwohnhäusern betreut.

30 Vollzeit-Pflegekräfte fehlen

Doch egal ob in den Seniorenhäusern, in der mobilen Pflege oder in den Spitälern – überall fehlt Personal und derzeit spitze sich die Situation zu: 100 Betreuungsplätze können in den städtischen Seniorenhäusern nicht mehr vergeben werden, weil hier laut Stadt derzeit 30 Vollzeit-Pflegekräfte fehlen.

Forderung nach bezahlter Pflegeschule für mehr Personal

Man fahre gegen die Wand, hieß es am Donnerstag dazu von Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ), sie kritisierte Bund und Land – und verlangte vom Gesundheitsministerium eine Pflege-Milliarde für Langzeitpflege und mobile Dienste.

Dem Fachkräftemangel in der Pflege könne laut Hagenauer nur mit einer bezahlten Pflegeschule ähnlich der Polizeischule entgegengewirkt werden. „Da lernt man das in zwei Jahren und ist in der Praxis – und das gleiche könnte ich mir für die Pflege vorstellen, bei vollem Gehalt natürlich. Da gibt es 3.000 Gründe dagegen, die ich noch immer nicht verstanden habe.“ Zudem forderte Hagenauer weniger administrativen Aufwand, eine 35-Stunden-Woche für Pflegekräfte und Übergangs-Pflegeplätze.