Richard Greil bei Interview
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Politik

Spitäler entlastet, dennoch harter Kurs gefordert

Die Lage bei den CoV-Infektionen hat sich auch in Stadt und Land Salzburg verändert. Sie erreichen immer neue Rekordzahlen. Dennoch müssen wenig Menschen ins Spital und noch weniger auf Intensivstationen. Dennoch fordern der Facharzt Richard Greil und Landesstatistiker Gernot Filipp weiter harte Maßnahmen der Politik.

Die Zahl der Spitalspatienten ist laut Experten weiter überschaubar. Laut dem Statistiker Gernot Filipp vom Amt der Landesregierung dürften andererseits die rekordmäßigen Infektionszahlen noch weiter steigen: „Wir haben mit 2.700 nun den absolut höchsten Wert, den wir jemals hatten. Bei der Delta-Variante lag er bei 1.700. Das wird auch noch weiter steigen. Wir stehen aber kurz vor der Wende. Die könnte schon in dieser Woche oder in der nächsten Woche sein.“

Nur Tirol hat derzeit eine noch höhere Inzidenz als Salzburg. In der Wirtschaft würden immer mehr Mitarbeiter ausfallen, weil sie infiziert seien, heißt es.

„Kapazität der Kliniken geschwächt“

Die schwierige Lage betreffe auch das Spital, sagt Primar Richard Greil, der seit vielen Monaten von der Politik harte Maßnahmen gegen Infektionen fordert: „Allein auf der Dritten Medizin sind sechs Fach- und Oberärzte ausgefallen. Dazu kommt noch Personal im Labor. Damit haben wir jeden Tag zu kämpfen. Die Kapazität der Klinik ist dadurch geringer.“

Greil ist weiterhin strikt gegen die von vielen geforderten Erleichterungen bei CoV-Verordnungen der Politik: „Das wäre unvorsichtig. Wir müssen durch die Omikron-Welle mit riesigen Infektionszahlen durchkommen. Wir müssen auch mit signifikant steigenden Langzeit-Mortalitäten rechnen – besonders bei Krebspatienten und bei anderen Erkrankungen.“

Auch Statistiker gegen Erleichterungen

Mediziner Greil ist mit seiner Forderung nach einer Beibehaltung der Maßnahmen nicht allein. Auch Statistiker Filipp befürwortet eine Fortsetzung des harten Kurses: „Es gibt viele Krankenstände und Fälle von Quarantäne. Deshalb muss man hier noch Vorsicht walten lassen.“

Allgemein wird damit gerechnet, dass die Omikron-Welle in rund zwei Monaten überwunden sein wird. Dann dürfte es auch bessere Medikamente zur Behandlung von CoV geben.