Wer im Internet die Seite „Salzburg schmeckt“ aufruft, der bekommt alles, was Salzburg derzeit in Sachen Direktvermarktung und Regionalität zu bieten hat. Aufgelistet sind zum Beispiel landwirtschaftliche Direktvermarkter. Konsumentinnen und Konsumenten können sich auch einen Überblick über mehr als 1.400 Produkte verschaffen, die herkunftszertifiziert sind.

Coronavirus-Pandemie stärkt Regionalität
Jetzt gelte es, das durch die CoV-Pandemie deutlich gesteigerte Bewusstsein für regionale Lebensmittel weiter zu fördern und den Schwung mitzunehmen, sagt Gertraud Schober vom Salzburger Agrar Marketing: „Die letzten zwei Jahre haben sehr viel Positives bewirkt. Es war die Zeit, wo man genauer hinschaut. Das Bewusstsein ist da, das müssen wir in die Zukunft weiterführen und stärken.“
Die Krise müsse man als Chance sehen und das bereits vorhandene Potential nützen, ergänzt Gertraud Schober: „Egal, ob es das gute Essen ist oder weil man der Umgebung etwas Gutes tun oder zurückgeben möchte, das ist das, was wir in den Fokus rücken müssen. Ich glaube, da liegt unsere große Chance für alle, für die Umgebung, die Landwirtschaft, die Konsumenten.“
Vermarktungsgemeinschaft für regionale Betriebe
Bei „Salzburg schmeckt“ ist zum Beispiel die Vermarktungsgemeinschaft „Die Schattberger“ aus Saalfelden (Pinzgau) dabei. Drei Landwirte schlossen sich zusammen, um gemeinsam Jungrindfleisch aus Mutterkuhhaltung zu vermarkten. Die Rinder werden direkt auf einem der Höfe geschlachtet, damit fallen lange Transportwege weg.
Landwirt Siegfried Deutinger ist vom eingeschlagenen Weg überzeugt: „Wir haben den Zusammenschluss aus dem Grund gemacht, damit wir das ganze Jahr das Fleisch anbieten können. Wir schlachten alle 14 Tage.“
Bauern nehmen Tourismus und Gastronomie in die Pflicht
Private Konsumentinnen und Konsumenten schätzen die schonende Fleischverarbeitung und sind bereit, dafür auch mehr zu zahlen. In der heimischen Gastronomie tut man sich noch schwer, sagt Siegfried Deutinger: „Ich möchte unsere Gastronomen und Touristiker nicht aus der Pflicht nehmen. Es wird immer erwartet, dass wir unsere Flächen zur Verfügung stellen, dass wir das Mehraufkommen von Touristen auch auf den Almen dulden. Da wäre es ein Entgegenkommen der Touristiker, wenn sie etwas regional von den Bauern kaufen.“
Initiative vernetzt Bauern und Konsumenten
Regionale Produktion, regionale Verarbeitung
Die Vermarktungsgemeinschaft beliefert zum Beispiel auch das Seniorenhaus Saalfelden. Pro Tag werden dort 500 Mittagessen für das Seniorenheim, den Kindergarten und das Hilfswerk gekocht. Der Küchenchef des Seniorenhauses Saalfelden, Thomas Wielandner, setzt auf regionales Fleisch: „Wir haben unsere Bauern, mit denen wir jahrelang zusammenarbeiten. Da haben wir einen guten Preis. Wir kaufen das ganze Rind, wir verarbeiten alles selber, angefangen von den Innereien bis zu den Rinderbacken.“