Der Taxilenker bekannte sich im Gerichtsprozess 2018 nicht schuldig. Ein kfz-technisches Gutachten eines Gerichtssachverständigen hatte die Abdrücke der Reifenspuren eindeutig dem Taxi zugeordnet. Der Taxilenker wurde wegen fahrlässiger Tötung zu zehn Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Er sei, so das Gericht damals, bei der Suchfahrt mit seinem Auto auf die im Gras liegende Frau aufgefahren.
Neues Gutachten: Prozess wird wieder aufgenommen
Ein Gutachten auf Basis von neuen wissenschaftlichen Methoden besagt jetzt aber, dass das Taxi die Frau nicht getötet haben kann. Es soll der Wagen des Lebensgefährten der Frau gewesen sein. Der Partner der Getöteten fuhr ebenfalls mit seinem Auto in der Wiese, um die Frau zu suchen. Ein Termin für die Wiederaufnahme des Prozesses steht noch nicht fest.
Beziehungsstreit und Suchaktion
Dem Unfall am 31. Mai 2017 war ein Beziehungsstreit zwischen der Frau und ihrem Lebensgefährten, einem ehemaligen Mediziner, vorausgegangen. Die 52-Jährige verließ daraufhin das Haus. Ihr Partner folgte ihr und fand sie am Rand einer Straße sitzend. Als er ihr nachkommen wollte, sei sie in die angrenzende Wiese gerannt. Dort stand das Gras laut Salzburger Staatsanwaltschaft bis zu einen halben Meter hoch.
Die Mutter der Verschwundenen befürchtete offenbar Selbstmord. Sie rief ein Taxi, um zu ihrer Tochter zu fahren. Vor Ort bat sie den Taxilenker, bei der Suche zu helfen. Der Taxler befuhr dann die Wiese mit dem hohen Gras und suchte sie in Schlangenlinie ab. Beim Gerichtsprozess sagte der Beschuldigte aus, er sei dann gleich wieder zurück auf die Straße gefahren, weil er für einen anderen Auftrag weiter musste.
Frau von einem Auto überfahren
Das Opfer wurde erst gefunden, als sich wenig später auch der Lebensgefährte der Frau in sein Auto setzte, ebenfalls einige Runden in der Wiese drehte und auf den Körper der Frau stieß. Eine Obduktion ergab, dass die Frau von einem Auto im Bereich des Brustkorbes überrollt wurde und an inneren Blutungen starb.