So hat sich zwar nach einem großen coronavirus-bedingte Einbruch im Vorjahr bei Brustkrebs die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen wieder normalisiert, allerdings erkrankt jede achte Frau einmal im Leben an dieser Krebsform. In Salzburg sind die betroffenen Patientinnen im Schnitt 60 Jahre alt, jede vierte Brustkrebserkrankung endet tödlich und jedes Jahr sterben daran etwa 80 Frauen.
Je früher man Krebs entdeckt, desto höher sind die Überlebens- und Heilungschance, sagt Frauenheilkunde-Vorstand Thorsten Fischer am Salzburger Uniklinikum: „Das ist das Schöne bei uns im Fach: Die meisten Krebserkrankungen in der Gynäkologie lassen sich im Frühstadium heilen. Das betrifft die Gebärmutter, die Brust, den Gebärmutterhals. Da gibt es Strategien im Frühstadium die Krebserkrankungen zu erkennen und auch erfolgreich zu heilen“, sagt Fischer.
„Vorsorge viel wichtiger als Angst vor Omikron“
Er appelliert an Frauen auch während der aktuellen Omikron-Welle sich unbedingt untersuchen zu lassen, denn „Vorsorgeuntersuchungen sind viel wichtiger als die Angst sich wegen Omikron in die Öffentlichkeit zu begeben“, betont Fischer. Noch vor Brustkrebs liegen bei Frauen aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. „Über 50 Jahren ist deren Häufigkeit bei Männern und Frauen gleich“, sagt dazu die Vorständin der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie an den Salzburger Landeskliniken, Uta Hoppe.
Risikofaktoren für solche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind zum Beispiel Diabetes, Blutdruckhochdruck oder Cholesterin. Außerdem kann das Risiko auch in der Familie liegen. Dazu kommen Übergewicht, zu wenig Bewegung oder Rauchen. Vor allem bei jüngeren Frauen sehen wir solche Krankheiten wie Herzinfarkte oder Angina Pectoris eigentlich ausschließlich bei Patientinnen, die rauchen, sagt Hoppe.
Andere Symptome bei Herzerkrankungen bei Frauen
Dabei äußern sich bei Frauen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft durch andere Symptome als bei Männern. „Teilweise Bauchschmerzen, Luftnot – Auch die Verengung von Herzkrankgefäßen deuten sich bei Frauen mit einer verminderten Belastbarkeit und Luftnot an. Oder ein allgemeines Abgeschlagenheits- und Schwächegefühl. Man muss das ernst nehmen und dann auch konkret danach schauen“, sagt Hoppe.
Auch die SPÖ-Frauen betonen am Freitag bei einer Pressekonferenz, wie wichtig Vorsorge auch während der Pandemie ist. SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Karin Dollinger sagt dazu, dass Vorsorge im Ernstfall über Leben oder Tod entscheide.