Gesundheit

CoV: Rückkehr der Wohnzimmertests

Salzburg werde wegen der erwarteten Verzögerungen bei der Auswertung von PCR-Tests durch die aktuell stark steigenden Infektionszahlen wieder Wohnzimmer-Antigentests als 3G-Nachweis akzeptieren. Sie werden aber nicht länger gratis sein, sondern „günstig“ in Apotheken erhältlich sein, kündigt der Leiter des Covid-Stabs des Landes an.

Das Angebot soll ab Mittwoch, den 26. Jänner, auf der Plattform www.salzburg-testet.at freigeschaltet werden. Es gilt allerdings nur so lange, bis PCR-Tests wieder zeitnah Ergebnisse liefern, sagt der Leiter des Covid-Managements des Landes, Peter Schinnerl. Anders als im Vorjahr müssten die 24 Stunden gültigen Tests nun aber selbst bezahlt werden, so Schinnerl.

Bis zu 35.000 gleichzeitig Infizierte erwartet

„In den Haushalten dürften noch viele Gratistests vorhanden sein, die können nun verwendet werden“, sagt Schinnerl. Neue Antigentests könne man „günstig“ über die Apotheken beziehen. Lediglich, die überwachten Antigentests, die ebenfalls ab Mittwoch zusätzlich zu den 14 Teststationen des Roten Kreuzes in 40 der 119 Salzburger Gemeinden angeboten werden, seien weiter kostenlos.

Sieben-Tage-Inzidenz in Salzburg erreicht neuen Höchstwert

Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Bundesland mit knapp 2.400 erneut auf einen Höchstwert gestiegen – was nicht das letzte Mal der Fall gewesen sein wird, erwartet der Leiter der Salzburger Landesstatistik, Gernot Filipp. Dazu kamen 2.262 Neuinfektionen binnen der vergangenen 24 Stunden. Omikron hat sich in ganz Salzburg ausgebreitet, sagt Filipp. In fünf der sechs Bezirke wurden die Maximalwerte der vierten Welle zum Teil deutlich überschritten, lediglich der Flachgau hinke noch etwas hinterher. Besonders hoch sei die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den Zehn- bis 19-Jährigen mit einem Wert jenseits der 4.000.

Der Höhepunkt der Omikron-Welle wird in Salzburg für das Ende des Monats bzw. Anfang Februar prognostiziert. „Dann könnten bis zu 35.000 Salzburger gleichzeitig mit Covid infiziert sein“, so Filipp: „Das wird eine Herausforderung für das öffentliche Leben, denn viele werden nicht zur Arbeit gehen können.“

Dass die Zahl der gleichzeitig infizierten Personen – Freitagfrüh waren es mehr als 17.500 – aktuell etwas unter den Prognosen liege, habe einen einfachen Grund: „Das hat mit der zuletzt verkürzten Quarantäne zu tun, weil sich die Menschen nach fünf Tagen freitesten lassen können und schneller als genesen gelten“, so der Statistiker. Allerdings sei die Viruslast bei einer erklecklichen Zahl an Personen noch so hoch, dass das Freitesten zu früh erfolge.

Erster ungeimpfter Omikron-Patient wird beatmet

In den Salzburger Krankenhäusern ist die Zahl der stationären Fälle unterdessen auf 75 gestiegen, davon liegen 17 auf Intensivstationen. „Dort dominieren nach wie vor Langliegepatienten mit Delta-Variante, wir haben aber nun den ersten ungeimpften Patienten mit Omikron, der beatmet werden muss. Und ein weiterer nicht intensivpflichtiger Omikronpatient ist verstorben“, sagt Primaria Uta Hoppe vom Uniklinikum Salzburg. Der Anstieg sei zwar weniger stark als befürchtet, „die Zahlen nehmen aber zu.“ Die kritische Grenze an Intensivbetten, die in der vierten Welle im vergangenen Spätherbst erreicht wurde, dürfte aber auch im „Worst Case“ in Salzburg nicht erreicht werden, hofft Hoppe.