In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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Hilfsprojekt „Badhaus“ durch Lockdowns in Not

In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt im alten „Badhaus“ durch die CoV-Krise in höchste Geldnot geraten. Es bietet rasche Hilfe für Arme, Kranke, Trauernde, Opfer von Gewalt und viele, die große Sorgen haben. Die deutsche Wahlpinzgauerin Anja Jung betreibt den Zufluchtsort schon seit Jahren – bisher ohne öffentliche Unterstützung.

Der historische Bau ist gut 500 Jahre alt. Anja Jung mietet das ehemalige Kur- und spätere Kulturhaus nun schon seit 2012. Sie öffnet ihre Tür allen Hilfsbedürftigen. Meist gehe es um Extrem-Situationen, bei denen Menschen diese Hilfe brauchen, sagt Jung. Es geht gelegentlich auch um Sterbende und Obdachlose.

Tradition eines mittelalterlichen Hospitals

Die einstige Geburtshelferin aus Hannover (Niedersachsen) lebt seit 25 Jahren in Salzburg und führt seit zehn Jahren das Badhaus. Einen großen Teil ihrer Arbeit nehmen die Betreuung von kranken Menschen sowie Sterbebegleitung und Trauerbewältigung ein. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen sind willkommen und werden betreut. Die Patronin kümmert sich auch um misshandelte Frauen und Kinder. Auch Salzburgs Film-, Schauspiel- und Festspielstar Verena Altenberger (Buhlschaft beim Jedermann) bekam hier einst mentale Unterstützung nach dem Tod ihrer Mutter. Fast 6.000 Menschen kamen bisher ins Badhaus.

Die junge Klientin Martina schildert ihre Verbindung zu diesem Ort: „Anja hat sich um unsere Familie und meinen Papa sehr gekümmert, als meine Mama im Koma lag. Sie ist dann im Mai 2016 verstorben. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Es war auch für meine Familie nicht so einfach, dass sie mich als Kind auffängt.“

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In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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Anja Jung, die Patronin des Leoganger Badhauses
In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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In Leogang (Pinzgau) ist das Sozialprojekt Badhaus durch die CoV-Krise in finanzielle Not geraten. Es bietet Hilfe für Arme, Kranke,  Trauernde, Opfer von Gewalt und alle, die große Sorgen haben. Das Badhaus wird von der deutschen Wahlpinzgauerin Anja Jung betrieben – ohne öffentliche Unterstützung.
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Betreiberin war früher selbst an einem Tiefpunkt

Die Pinzgauerin Anna betont, sie habe nach dem Tod ihrer Tochter erst im Badhaus wieder die Kraft zum Weiterleben gefunden: „Die Anja hat uns in diesem halben Jahr mit dem Sterbeprozess so gut begleitet.“

In vier kleinen Wohnungen können Hilfesuchende untergebracht werden. Nach dem Tod einer ihrer drei Töchter und einer zwölf Jahre langen Krebs-Erkrankung kennt die 55-jährige Anja Jung die Gefühle von Verzweiflung und Not: „Als ich selbst austherapiert war und wenig Chancen hatte, habe ich mir geschworen: Wenn ich es schaffe, gesund zu werden, dann möchte ich ein Haus haben, wo die Menschen eine Zuflucht haben.“

CoV-Krise vernichtete alle Einnahmen

Die Betreiberin erzählt, dass sie bisher das Haus über Veranstaltungen finanziert habe: „Das ist jetzt mit Corona komplett weggebrochen.“ Nun sei das Sozialprojekt in finanzieller Bedrängnis: „Das letzte Jahr war sehr schwer, weil ich dachte, dass ich das Badhaus schließen muss. Freunde sind dann auf mich zugekommen und sagten, wir schauen, dass du bleiben kannst. Es sind mittlerweile mehrere tausend Menschen, die Hilfe in Anspruch nehmen. Und der Gemeinde ist es auch wichtig, dass wir bleiben.“

Bitte um Spenden und Sponsoren

Zum ersten Mal überhaupt bitten die Betreiberin und ihr kleines Team von Unterstützern die Öffentlichkeit nun um Spenden. Man hofft auch auf mögliche Sponsoren aus der Wirtschaft. Die Gemeindevertretung in Leogang schätzt diese Sozialarbeit der privaten Einrichtung sehr. Eine finanzielle Unterstützung wird von den Lokalpolitikern nun geprüft. Das gilt auch für die Aktion Licht ins Dunkel des ORF.