Teströhrchen von Coronavirustests (PCR Tests)
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz

PCR-Tests: Kritik an Labors, wachsendes Chaos

Das Chaos bei den PCR-Tests an Schulen weitet sich aus. Salzburgs Bildungslandesrätin kritisiert das. Nachdem in den letzten Tagen viele Tests in Salzburger Laboren nicht ausgewertet werden konnten, kann die Laborgemeinschaft auch keine Apothekentests aus Oberösterreich mehr verarbeiten.

Von einer „unbefriedigenden Situation“ spricht Salzburgs Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) – im Hinblick auf die Vorgaben des Bundes: „Wir haben nun reagiert, indem wir an fünf Tagen pro Woche die Antigen-Tests an den Schulen dazu machen. Insgesamt ist es sehr ärgerlich, dass es nicht funktioniert. Wir müssen uns das Vergaberecht sehr genau anschauen. Das System hat vor Weihnachten sehr gut funktioniert. Es wurde jetzt ohne Not zerschlagen.“

Der Unmut in weiten Teilen Österreichs über die Salzburger Arbeitsgemeinschaft für molekulare Diagnostik wird von Tag zu Tag größer. So fehlen in 150 oberösterreichischen Apotheken seit Freitag alle Testergebnisse der Laborgemeinschaft aus Zell am See (Pinzgau) und Bergheim (Flachgau).

Harte Kritik aus dem Nachbarland

Der Geduldsfaden sei bereits überstrapaziert, sagte Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer in Oberösterreich: „Es tauchen immer wieder Probleme auf. Es reißt uns langsam der Faden. Wir sind auch der Meinung: Wer die ältesten und besten Geschäftsbeziehungen zu diesen Labors hat, der sollte auch bevorzugt behandelt werden.“

Kritik auch vom Bildungsministerium

Neben diesen Problemen kritisiert auch das Bildungsministerium die Salzburger Laborgemeinschaft wegen „unzureichender und fehlerhafter Schultests“ heftig. Sie ist für acht Bundesländer zuständig. Nur Wien hat ein eigenes Labor beauftragt.

Geschäftsführerin Claudia Prantner-Lahr in Zell am See rechtfertigt sich mit technischen Problemen. Nach Gesprächen mit dem Bildungsministerium und der ARGE für molekulare Diagnostik soll nun ein externer Gutachter die Labore prüfen. Daneben soll ein Computerspezialist zum Einsatz kommen, damit die technischen Probleme noch in der laufenden Woche gelöst werden können. Fehler bei Datenbanken seien die Hauptursache für die Lage, heißt es.