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Wirtschaft

Wirte kritisieren illegale Apres-Ski-Partys

Wer nun Apres-Ski-Partys auf Hütten und in Tallokalen veranstalte – trotz Verbotes, der schade der gesamten Gastronomie massiv, kritisiert der Sprecher aller Salzburger Wirte. Generell gibt es die meisten CoV-Infektionen laut Statistik weiter in Privathaushalten. Die Gesundheitsagentur AGES relativiert nun einige Medienberichte der letzten Tage.

Laut amtlichen Erhebungen gibt es beim Apres-Ski zwar doppelt so viele Cluster wie an Arbeitsplätzen. Sehe man sich aber alle analysierten Cluster in Österreich an, dann geschehen die meisten Ansteckungen weiterhin in Haushalten.

Erst an zweiter Stelle komme der Freizeitbereich, bei dem – derzeit gesetzlich nicht erlaubte – Partys nach dem Pistenskifahren nur als Teilbereich gelten.

Mit „Apres Sport“ deutlich mehr gemeint

Bei der AGES klingt die genaue Aufschlüsselung seit Montag so: „In der Unterkategorie ‚Apres Sport‘ sind auch Aktivitäten nach dem Eislaufen, Skifahren, Langlaufen etc. gemeint. Der Anteil dieser Unterkategorie lag in den letzten Wochen zwischen fünf und 40 Prozent – im Österreich-Schnitt bei 16 Prozent. Es werden zwar 70 bis 80 Prozent aus dem Ampelprotokoll zitiert, das ist aber eine Missinterpretation. Möglich ist, dass in der Kommissionssitzung die Unterkategorie Apres Sport und dort ein hoher Anteil in der spezifischen Altersgruppe der Jüngeren besprochen wurde.“

„Apre-Ski-Partys schaden ohne Ende“

Der Unmut innerhalb der Gastronomie über illegale Apres-Ski-Partys auf Hütten ist dennoch groß, wie Gastronom Ernst Pühringer schildert, der Sprecher der Salzburger Wirte: „Solche Partys sind zu verurteilen und helfen uns in der Branche nicht weiter – im Gegenteil. Sie schaden uns ohne Ende. Ich habe keinerlei Verständnis für Kollegen, die glauben, sie könnten tun und lassen, was sie wollen.“

Generell könne man – trotz Einhaltung der Regeln – die neue Variante Omikron in der Gastronomie nicht immer im Zaum halten, so Pühringer: „Man merkt das auch in der Stadt – auch bei unseren Mitarbeitern. Es greift momentan wirklich brutal um sich. Aber beim Image tun uns die Kollegen mit Apres Ski überhaupt nichts Gutes.“

Land plant schärfere Kontrollen im Gebirge

Dem Treiben auf manchen Skihütten versucht auch die Polizei stärker entgegenzutreten. Mehrere Schwerpunktkontrollen habe es bereits gegeben – zum Beispiel auf der Schmittenhöhe zu Silvester. Lückenlos sei dieser Bereich aber nicht kontrollierbar, wird betont.

Das Land Salzburg will nun ehemalige Polizisten anstellen, die für mehr Kontrolldruck sorgen sollen. An strengere Regeln denkt man beim Land aber nicht – und aktuell schon gar nicht an ein neuerliches Zusperren von Gastronomie und Hotellerie.