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Wirtschaft

Mietschulden stark angewachsen

De Zahl der gemeldeten Mietrückstände in der Stadt Salzburg ist 2021 um über 40 Prozent gestiegen. Das meldete die städtische Delogierungsprävention. Viele Vermieter hätten sich zu Beginn der Pandemie kulant gezeigt, die Mietrückstände aber später eingeklagt.

Salzburg gehört zu den teuersten Pflastern in Österreich – das ist bekannt. Der durchschnittliche monatliche Mietpreis inklusive Betriebskosten liegt laut Statistik Austria bei 9,90 Euro pro Quadratmeter. 8,60 Euro sind es im Vergleich dazu in Wien. Die geförderten Mietwohnungen sind hier eingerechnet.

Auf dem freien Markt bewegt sich der Quadratmeterpreis bei rund 15 Euro. Dass auch der Strom und die Lebensmittel ob der Inflation teurer geworden sind, mache vielen Salzburgern schwer zu schaffen, sagt die Obfrau des Salzburger Mieterschutzverbandes, Karin Edtbrustner.

Deutliche Zunahme

Ablesen lässt sich die Entwicklung laut Experten auch an der Zahl der gerichtsanhängigen Fälle von Mietrückständen: In der Stadt Salzburg waren es im ersten CoV-Jahr 2020 insgesamt 607, 2021 wurden 870 Fälle verzeichnet. In wie vielen Fällen tatsächlich die Spedition vorgefahren ist, ist laut Günter Österer von der städtischen Delogierungsprävention nicht bekannt – die meisten Mieter würden jedenfalls versuchen, das zu vermeiden.

Wohnung auf freiem Markt können viele nicht bezahlen

Der Leiterin des Wohnservice der Stadt, Dagmar Steiner, zufolge können sich rund 25 Prozent der Einwohner mittlerweile nur noch eine geförderte Wohnung leisten. Die Behörde hat Zugriff auf insgesamt rund 10.000 Wohnungen – fast alle sind vergeben. 2.000 Anträge seien in Bearbeitung, und jeden Monat kämen 200 dazu.