Kultur

Kajetanerkirche soll in neuem Glanz erstrahlen

Die Kajetanerkirche beim Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg ist eines der schönsten Beispiele für die römisch geprägte Barockkunst. Die Renovierung der Fassade ist bereits abgeschlossen. Nun geht es an die umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Inneren.

Die Restaurierung der Kajetanerkirche verlangt nach handwerklicher Präzisionsarbeit. Die Restauratoren verwenden Skalpelle um etwa den Engeln am Hochaltar den richtigen Feinschliff zu verpassen. Jede Besonderheit sticht ihnen dabei sofort ins Auge: „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht gesehen. Hier geht die Malerei von Paul Troger in den Stuck über. Der Stuck ist dann auch in der Nähe der Malerei bemalt. Das ist sehr speziell. Damit verunklären sich die Raumtiefen“, schwärmt Restaurator Rainer Neubauer.

Restaurierung der Kajetanerkirche Innen
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Rückstände einer Restauration aus den 80ern entdeckt

Die Kajetanerkirche wurde im Jahr 1700 eingeweiht. 1730 hat Paul Troger – einer der bedeutendsten österreichischen Maler des Barock – die Kirche gestaltet. Bei den Vorbereitungen zur Sanierung machten die Experten eine unerwartete Entdeckung: „Wir hatten es mit einer Restrestaurierung der 1980er-Jahre zu tun, die nach dem damaligen Stand des Wissens gut ausgeführt wurde. Das hat uns aber technische Probleme bereitet, was die Haltbarkeit der Farben auf den Wänden betrifft. Wir mussten letztlich die ganze Farbe aus den 1980ern wieder abnehmen“, sagt Eva Hody, Leiterin des Bundesdenkmalamts, Salzburg.

Fresko von Paul Troger in der Kajetanerkirche
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Zum ursprünglichen Farbkonzept Trogers zurückgekehrt

Durch das Ablösen der alten Farben konnte die Restauratoren das historische Farbkonzept von Paul Troger wiederherstellen: „Es ist logisch zum Originalzustand zurückzukehren. Weil das wertvollste an der Kirche ist sicher das Fresko von Troger“, sagt Architekt Edgar Spraiter.

Gesamtkosten von zwei Millionen Euro

Die Sanierung des Außenbereichs der Kajetanerkirche ist schon seit vergangenem Jahr abgeschlossen. Dabei wurde etwa die Fassade nach historischem Vorbild mit weißer Außenfarbe bemalt. Die Gesamtkosten der Renovierung belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Neben Bund, Land, Stadt und dem Orden der Barmherzigen Brüder haben auch viele Privatpersonen mit ihren Spenden zur Restaurierung beigetragen.