Fußgänger und Obus im Schneegestöber
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Reform Obus-Linien: Kritik und Sorge um Jobs

Die Salzburger Obus-Linien sollen erneuert werden: An den bisher kolportierten Plänen gibt es aber schon jetzt Kritik. Personalvertreter befürchten, dass es durch neue Linienführungen zu Personaleinsparungen kommen könnte.

Im 7,5- statt bisher zehn-Minutentakt sollen die Obusse künftig verkehren und die Linien an die Pendlerströme angepasst werden. Für diese Obus-Reform wurde 2020 ein Schweizer Unternehmen beauftragt.

Gerüchte: Linien werden ausgelagert – Personalabbau?

Die ersten konkreten Pläne, welche bereits an die Verkehrsbetriebe kommuniziert wurden, sorgen nun aber für reichlich Unmut, demnach sollen einzelne Linien an andere Betriebe ausgelagert werden – Mitarbeiter des Verkehrsbereichs der Salzburg AG haben Sorge um ihre Jobs. „Man zerstört damit ein gut gewachsenes System. Wenn man hört, dass gewisse Linien ausgelagert werden sollen und von anderen Verkehrsbetrieben gefahren werden sollen und mit anderen Alternativantrieben, dann sehe ich ein Drittel der jetzigen Arbeitsplätze in Gefahr“, sagt der Betriebsratsvorsitzende im Verkehrsbereich der Salzburg AG, Frank Conrads.

Kürzerer Takt: Salzburg AG rechnet mit mehr Personal

Nicht beteiligt am Prozess war bisher die Salzburg AG: Sie fordert eine entsprechende Vorlaufzeit, um auch Personal und Fahrmittel bereitzustellen. Von der Unternehmensleitung der Verkehrssparte der Salzburg AG heißt es, man stelle sich aktuell sogar auf mehr Fahrer ein als auf weniger, denn die engeren Taktungen müssten auch entsprechend besetzt werden.

SPÖ, FPÖ und Bürgerliste kritisieren Entwurf

Enttäuscht über den veröffentlichten Entwurf zeigt sich ein Großteil der Gemeinderatsfraktionen – darunter die grüne Bürgerliste, FPÖ und SPÖ. „Früher hat es Verkehrssprecherrunden gegeben, die sind unter Frau Unterkofler weggefallen – deshalb gibt es hier einen Alleingang und der ist zum Scheitern verurteilt“, kritisiert SPÖ-Verkehrssprecher Tarik Mete.

Unterkofler (ÖVP): „Kolportierte Pläne sind nicht richtig“

Laut der zuständigen Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) würden die in der Öffentlichkeit kolportierten Pläne nicht stimmen und es gebe noch keinen endgültigen Plan zur Obus-Reform. „Die veröffentlichen Informationen zum neuen Verkehrskonzept sind nicht von mir in die Öffentlichkeit getragen worden und inhaltlich unrichtig. Sobald das Konzept im Detail fertig ist, werden wir es präsentieren und alle informieren und einbinden.“

Unterkofler kündigte an, alle Gemeinderatsfraktionen, Verkehrsvereine und Bürger einzubinden. Auch die Finanzierung sei derzeit noch völlig offen. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen aber zumindest einzelne Buslinien erneuert werden.

Reform Obus-Linien: Kritik und Sorge um Jobs

Die Salzburger Obus-Linien sollen erneuert werden: An den bisher kolportierten Plänen gibt es aber schon jetzt Kritik. Personalvertreter befürchten, dass es durch neue Linienführungen zu Personaleinsparungen kommen könnte.