Zirkusfestival Winterfest
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Kultur

Winterfest: „Dankbar, aber Rücklagen aufgebraucht“

Nach dem verspäteten Beginn des Zirkusfestivals Winterfest in der Landeshauptstadt ziehen die Organisatoren trotz Lockdown-Umplanungen eine wirtschaftlich durchwachsene, aber emotional positive Bilanz: Die Rücklagen seien jetzt aufgebraucht, aber es überwiege die Dankbarkeit.

Für eine fulminante 20. Winterfest-Saison war alles angerichtet: Der Kartenvorverkauf im Herbst war laut Veranstaltern mehr als vielsprechend, doch dann wurde am 22. November österreichweit der vierte Lockdown verhängt. Für das Zirkusfestival begann eine Zeit des Umplanens und Verschiebens. Letztendlich konnte das Festival vier Tage später als geplant Gäste im Zirkuszelt begrüßen.

60 bis 70 Prozent Auslastung – Rücklagen auf null

Am Samstag geht das Festival für zeitgenössischen Zirkus im Volksgarten zu Ende. Mit einem lachenden Auge und großer Dankbarkeit bei allen Beteiligten. Vieles war heuer anders und neu – wegen begrenzter Sitzplätze im Zelt im Volksgarten gab es mit der Szene einen zweiten Veranstaltungsort. Laut Veranstaltern waren die Vorstellungen zwischen 60 und 70 Prozent ausgelastet und das bei einem deutlich verringertem Karten-Kontingent.

„Festival der Freude – kein finanzieller Erfolg“

Die Rücklagen des Festivals seien jetzt aber aufgebraucht, trotzdem sei man dankbar: „Es war ein wahnsinnig großer Aufwand, das Festival in dieser Größenordnung und in der Kurzfristigkeit neu zu planen und umzusetzen. In diesem Jahr geht es rein darum, dass man veranstalten kann, es war ein Festival der Solidarität, des Zusammenhalts und der Freude, aber in diesen Zeiten ist es natürlich kein Festival des finanziellen Erfolgs“, sagt Winterfest-Geschäftsführerin Julia Eder.

Zirkuszelt Winterfest
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Das Zirkuszelt des Winterfestes im Salzburger Volksgarten

Spielzeit für Künstler fordernd

Bei einer der letzten Vorstellungen genießt das Schweizer Clown-Duo Wakouwa Teatro Freitagvormittag unbeschwerte Momente mit den Kindern zum Abschluss einer durchaus fordernden Spielzeit. „Die Freude war sehr groß, es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man spielen kann und man Publikum hat. In Salzburg hatten wir ein besonders tolles Publikum – man hat gemerkt, dass die Leute mit offenem Herzen gekommen sind, obwohl sie Masken getragen haben, hat man ihr Lächeln dahinter gemerkt“, schildert Naima Bärlocher vom Wakouwa Teatro.

Botschaft an das Publikum: „Lasst uns weitermachen“

Am Samstag steht das Schweizerisch-Argentinische Duo zum letzten Mal auf der Winterfest-Bühne und noch einmal wollen die beiden es schaffen, zu motivieren und wollen dabei mit eigener Musik, mit Witz und viel Herz die Botschaft vermitteln, sich nicht unterkriegen zu lassen:

„Wir spüren, dass das Publikum auf unsere Botschaft reagiert – speziell in den letzten beiden Jahren. Diese Kraft, die von der Botschaft ausgeht: ‚Lasst uns weitermachen und nicht an der Situation verzweifeln!‘ Auch für Kinder ist es so wichtig, dass man diese Botschaft immer wieder transportiert“, sagt der Schweizer Künstler Gerardo Tetilla.

Winterfest-Bilanz: „Dankbar, aber Rücklagen aufgebraucht“

Nach dem verspäteten Beginn des Zirkusfestivals Winterfest in der Landeshauptstadt ziehen die Organisatoren trotz Lockdown-Umplanungen eine wirtschaftlich durchwachsene, aber emotional positive Bilanz: Die Rücklagen seien jetzt aufgebraucht, aber es überwiege die Dankbarkeit.