Nach dem Triumph der ÖSV-Adler im Team-Bewerb am Samstag in Wisla hat Daniel Huber am Sonntag bei der ersten Einzel-Konkurrenz des Winters einen Podestplatz nachgelegt. Der 27-jährige Salzburger musste sich bei stark wechselnden Windbedingungen nur den beiden Deutschen Markus Eisenbichler und Karl Geiger geschlagen geben.
picturedesk.com/EXPA/Tadeusz Mieczynski
picturedesk.com/EXPA/Tadeusz Mieczynski
Sport

Bischofshofen: Daniel Huber bricht den Bann

63 Jahre lang haben die Tourneespringen in Bischofshofen (Pongau) keinen Salzburger Sieger gesehen. Der Seekirchner Daniel Huber hat den „Heimfluch“ am Dreikönigstag mit einer eindrucksvollen Leistung beendet und feierte auf der Paul-Außerleitner-Schanze seinen ersten Weltcupsieg.

Vor dem 29-jährigen Seekirchner feierten in Bischofshofen nur Buwi Bradl (1954), Walter Habersatter (1959) und der Wahl-Salzburger Alwin Plank (1960) einen Heimsieg. Der Radstädter und Weltmeister Stefan Kraft gewann auf der Paul-Außerleitner-Schanze zwar die Tournee, aber konnte hier noch keinen Tagessieg feiern.

Fassungsloser Huber: „Es war ein langer harter Weg“

Für den 29-jährigen Daniel Huber war der Erfolg beim Tourneefinale am Donnerstag seine persönliche Sternstunde. Bisher schaffte der Flachgauer in Einzelbewerben dreimal den Sprung auf das Weltcuppodest, siegreich war Huber bislang aber nur mit der Mannschaft: „Es ist unfassbar. Es macht mich noch mehr stolz nach so langer Zeit als Salzburger in Bischofshofen zu gewinnen. Es war so ein langer harter Weg für mich persönlich zum ersten Weltcupsieg. Ich habe in dieser Saison gewusst, ich habe es drauf und es fehlt nicht viel. Nach dem Sieg habe ich gleich an meine Familie und meine Frau denken müssen und ich hoffe, ich habe ihnen mit diesem Sieg ein bisschen etwas zurückgeben können.“

„Gutes Gefühl gehabt“

Diesmal sei der Tag gewesen, an dem er schon gemerkt habe, dass er die nötigen PS zusammenbringt. „Ich habe mich so gut gefühlt und war schon lange nicht mehr so klar in meinem Konzept, in meinem Gefühl. Das wollte ich einfach genießen.“ Nervös sei er vor dem finalen Sprung durchaus gewesen, die Erinnerung an seinen Sieg als Halbzeit-Führender in Bischofshofen bei den Österreichischen Meisterschaften habe ihm mental aber geholfen.

Bischofshofen-Sieg als Ticket für Spiele in Peking?

Für Daniel Huber war der Sieg in Bischofshofen wohl auch das Ticket für die Olympischen Spiele in Peking. Cheftrainer Andreas Wildhölzl wird in knapp zwei Wochen fünf Springer nominieren und hier geht man davon aus, dass die drei Salzburger Saisonsieger Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Huber mit dabei sind.

Nach dem Tourneefinale ist vor dem Weltcup

Bereits am kommenden Wochenende gilt es für Huber, die Leistung vom Finale der Jubiläumstournee zu bestätigen und am Wochenende in Bischofshofen wieder um den Sieg mitzuspringen. Die Paul-Außerleitner-Schanze ist am Samstag und Sonntag (jeweils 16.00 Uhr) erneut Schauplatz des Weltcups mit einem Einzel- und einem Teambewerb.

Ruhetag ist Umbautag

Für die Organisatoren bedeutet das erneute Sprungwochenende viel Arbeit: Zum einen muss die Sprunganlage wieder in einen Top-Zustand gebracht werden, zum anderen sind im Sepp-Bradl-Stadion einige Umbauten notwendig, um aus dem Tourneeschauplatz ein Weltcupstadion zu machen. „Das Design im Stadion muss verändert werden, damit nichts mehr auf die Vierschanzentournee hin weist. Die neuen Sponsoren werden aufgestellt und es muss zusammengeräumt werden, damit wir wieder ein sauberes Stadion haben“, schildert der Präsident des SC Bischofshofen, Manfred Schützenhofer.

Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen (Pongau)
ORF
Am Freitag wird rund um die Paul-Außerleitner-Schanze alles für den bevorstehenden Weltcup umgebaut

Weltcup-Tross mit 600 Personen wird getestet

Doppelt gefordert sind durch die Doppel-Veranstaltung auch die vielen freiwilligen Helfer hinter den Kulissen. Der gesamt 600 Mann und Frau starke Weltcup-Tross mit Athleten, Trainern, Journalisten und Helfern muss neu akkreditiert werden. Voraussetzung dafür ist ein negativer Coronavirus-Test – davon werden am Freitag alleine 400 durchgeführt. „Von der Früh bis am Abend wird getestet, dann werden die Proben ausgewertet, damit wir garantieren können, dass der Sportler und der Helfer morgen akkreditiert sein können“, sagt Schützenhofer.

Bischofshofen hofft auf keinen Personalausfall

Eine der großen Sorgen ist der mögliche Personalausfall im Falle von Infektionen. „Zum Beispiel beim Fahrdienst – da müssen wir reagieren, wenn auf einmal zehn Leute positiv sind. Das ist die große Unbekannte, die derzeit ein Unwohlsein hervorruft“, sagt Schützenhofer. Zuschauer sind am Wochenende erneut nicht zugelassen. Trotz des Mehraufwandes sehen die Verantwortlichen in Bischofshofen auch in Zukunft eine Chance neben dem Tourneefinale auch Weltcupspringen zu veranstalten, sagt der Präsident des SC Bischofshofen, Manfred Schützenhofer.

Bischofshofen: Ruhetag ist Umbautag

In Bischofshofen ist die Verschnaufpause für Springer und Veranstalter nur kurz: Schon am Wochenende geht es im Pongau mit zwei Weltcups weiter. Die Paul-Außerleitner-Schanze ist daher heute von der Tournee- zur Weltcupschanze umgebaut worden.