Training im Fitnessstudio vor Corona
dpa-Zentralbild/Britta Pedersen
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Wirtschaft

CoV: Fitnessstudios verloren ein Viertel der Mitglieder

Durch die Lockdowns haben die Salzburger Fitnessstudios seit Beginn der Pandemie rund ein Viertel ihrer Mitglieder verloren, sagen Branchenvertreter. Der Verlust sei beim jüngsten Lockdown am geringsten gewesen – auch wegen mehr Flexibilität für Kunden.

Jetzt im neuen Jahr und nach Ende des jüngsten Lockdowns wäre eigentlich ein sehr guter Zeitpunkt, um sportliche Vorsätze in die Tat umzusetzen. Mehr als zwei Drittel der Österreicher starteten mit solchen Vorhaben ins neue Jahr 2022 – von mehr Sport bis zum Verzicht auf Zucker stehen diese oft unter dem Motto „Gesünder leben“.

„2021 mehr Tage geschlossen als geöffnet“

Davon sollten eigentlich die Fitnessstudios profitieren. Doch die haben seit Beginn der Coronavirus-Pandemie alleine in Salzburg rund ein Viertel der zahlenden Mitglieder verloren, sagt Branchensprecher Christian Hörl: „Das hängt einfach mit den mittlerweile drei Lockdowns zusammen, wo in Summe fast zehn Monate geschlossen war. Alleine im Jahr 2021 waren in den Salzburger Fitnessstudios ja mehr Tage geschlossen als geöffnet.“

Positiv sei aber, dass im jüngsten Lockdown sind nicht ganz so viele Kunden wegfielen wie in den Lockdowns zuvor, ergänzt Hörl: „Das hängt ganz stark mit den Maßnahmen zusammen. Die Salzburger Fitnessstudios haben sehr proaktiv kommuniziert, dass die Kunden eine Abo-Pause haben, dass sie eine Beitragspause haben und das automatisch gutgeschrieben wird. Denn diese Lockdowns wurden ja immer irgendwann in der Mitte eines Monats gestartet. Deshalb wurde eine tagesgenaue Abrechnung für die Kunden gemacht.“

Möglichkeit zu Abopausen steigert Solidarität

Eine kundenfreundliche Haltung erhöhe auch die Solidarität der Mitglieder mit dem Fitnessstudio in schwierigen Zeiten. Diese Erfahrng machte Herbert Laux, Geschäftsführer der Fitnessstudios Sportsupport in Salzburg-Maxglan: „Wir haben noch nie gebundene Verträge gehabt im Fitnessbereich, sondern immer monatlich kündbar, Pausen einlegbar. Mittlerweile bieten das auch andere immer mehr an. Dadurch haben wir die Situation, dass sich die Mitglieder abmelden können – auch in der Situation, wo wir von Schließungen betroffen waren. Jetzt haben wir einen Weg des Miteinanders gesucht und unsere Mitglieder gebeten, im Sinne von Gutscheinen uns über diese Zeit ohne Einnahmen drüberzubringen.“

Sehr viele seien unterstützendes Mitglied gewesen, so Laux. Als Gegenleistung wurden dann Geräte verliehen, Outdoor- und Online-Training über Zoom angeboten.

„Langfristig große Nachfrage“ erwartet

Trotz nach wie vor drohender Lockdowns seien die Fitnessstudios kein hoffnungsloser Fall, ist Branchensprecher Hörl überzeugt. Es gebe einige Chancen, sagt er: „Wir glauben, dass das Jahr noch einige Herausforderungen bringen wird. Aber langfristig werden die Fitnessstudios ganz große Nachfrage erfahren. Denn die Leute haben in den Lockdowns erfahren, dass ein guter Fitnesszustand eine ganz große Bedeutung hat.“